Wer Karten für „Rosinas letzter Wille“ haben wollte, musste früh aufstehen und sich in die Schlange vorm „Fuchsn“ stellen. So lautet der Hausname vom Lebensmittelhandel Paumer in Dieterskirchen. Denn schon bevor die Moni den Laden aufschloss, wartete die Kundschaft vor der Tür. Fast wie bei den Rolling Stones.
Entsprechend voll war es am Ostersonntag bei der Premiere. Zum Glück folgen noch je zwei weitere Aufführungen an den beiden kommenden Wochenenden. Doch auch da gilt: Die Karten sind rar, weil heiß begehrt.
Kein Wunder. Denn das Stück überzeugte schon am ersten Abend die Zuschauer. Das liegt vor allem auch an der Spielfreude der Schauspieler, die in ihrer Rolle mehr und mehr aufgehen, aber auch an dem schlüpfrigen Thema samt dazugehörigem Lokalkolorit, der das Salz in der Suppe ausmacht.
Drei Junggesellen
Doch um was geht es eigentlich? Da sind die drei eingeschworenen Junggesellen vom Dorf: Bauer Franz Meier, Wirt Schorsch Eberharter und der Bäckermeister Willi Meixner. Dereinst waren sie alle drei in ihre Schulfreundin Rosina Heimerl verschossen. Heimlich, natürlich.
Leider hat sich die Angebetete nach der Schule einfach in die Stadt aufgemacht und die Drei sitzen gelassen. Ja, und da sitzen sie noch heute und tun, was sie schon immer getan haben: Karteln. Den Karten haben sie Treue geschworen. Genauso wie ihrem Junggesellendasein. Es sei denn, die Rosina... Aber die große Liebe kehrt nicht mehr zurück. Dafür die angebliche Notarin Anna Gruber samt „Schreiberling“ Michael Heimerl, die Rosinas vermeintliches Testament vollstrecken sollen: Ein Millionenerbe. Um das die drei Karteln sollen. Der Sieger erhält das fette Erbe.
Eine Finte, wie sich schnell herausstellt. Denn Rosina ist quicklebendig, nur seit dem Ableben ihres reichen Holzbarons einsam in ihrem Witwendasein geworden. Da hat sie sich an ihre drei „Spielkameraden“ erinnert, besonders an den Franzl. Und um die alten Freunde zu testen, hat sie sich einen perfiden Plan ausgedacht. Mit drei Freundinnen, die den Herren nicht nur auf den Zahn fühlen sollen.
Doch bevor es zu einem "Happy End" in dem Stück von Manfred Bogner kommen darf, braucht es noch ein paar Irrungen und Wirrungen. Aber am Ende bekommt jeder den, den er verdient. Die Truppe erntet für ihre Premiere stehende Ovationen. Drei Mal schließt und öffnet sich der Vorhang an diesem Abend. Verdient.
Weitere Termine
- Weitere Aufführungen: Freitag, 5., und Samstag, 6. April, sowie am 12. und 13. April.
- Wann und wo: Jeweils um 19 Uhr im Pfarrheim in Dieterskirchen.
- Karten: Für 8 Euro ab Montag bei Lebensmittel Paumer (Telefon 09671/1406) in Dieterskirchen.
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