Seit dem Jahr 2005 besteht die Partnerschaft zwischen Dieterskirchen und der französischen Gemeinde Neufmanil. Gegenseitige Besuche gehörten seit dieser Zeit zum festen Termin im Jahresprogramm der beiden Kommunen.
„Seit Corona ist alles stillgelegt“, bedauerte Johann Köppl, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, bei einem Pressegespräch. Im Jahr 2020 wäre der Besuch der französischen Freunde in Dieterskirchen vorgesehen gewesen, nachdem eine kleine Mannschaft aus Dieterskirchen ein Jahr zuvor in Neufmanil weilte.
„Wegen der Unsicherheit mit Corona haben wir noch kein genaues Programm ausgearbeitet, das machen wir, wenn die Franzosen auch wirklich kommen dürfen“, so Köppl, der zusammen mit den Mitgliedern des Partnerschaftsvereins als Gastgeber fungiert. Man hofft nun sehr, dass der Besuch in diesem Jahr nachgeholt werden kann. „Unseren Freunden aus Neufmanil geht es nicht gut“, sagte Köppl und verwies auf den harten Lockdown in Frankreich.
An Anni Voltzenlogel, die immer mit dabei war, wenn ein Besuch in Dieterskirchen anstand, hat er eine Weihnachtskarte geschickt, allerdings noch keine Antwort erhalten. Von der Lebensgefährtin des dortigen Bürgermeisters Dominique Wafflard, der schwer an Corona erkrankt und im Krankenhaus war, ist vor Weihnachten auch eine E-Mail gekommen. Auch mit dem stellvertretenden Bürgermeister Philippe Lesieux, der Vorsitzender des Partnerschaftsvereins in Neufmanil ist, steht Köppl in Verbindung, auch ihm hat er einen Weihnachtsgruß geschickt.
„Die Leute sind verbittert, in E-Mails dreht sich alles immer um Corona“, betonte Köppl, der mit ganzem Herzen die Partnerschaft am Leben erhalten und die Kontakte nach Neufmanil nicht abreißen lassen will. Umso mehr hofft er auf „normale Zeiten“ und erinnert sich gern an die schönen Begegnungen seit 2005.
Die Feuerwehr aus der Partnergemeinde war schon zu Besuch in Dieterskirchen, und die französischen Freunde haben sogar die „Jugendflamme“ abgelegt. Eine Abordnung aus Dieterskirchen nahm außerdem an der Barbarafeier in Neufmanil teil. „Ein großes Fest in Frankreich, denn die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Feuerwehr“, kam Köppl ins Schwärmen. Im Jahr 2007 fuhren Mitglieder des TSV in die Partnerkommune und vertieften die Freundschaft in einem Freundschaftsspiel. Mit einem schönen Programm wurden fünf Jugendliche, die vor einigen Jahren für eine Woche zu Besuch gekommen waren, unterhalten.
Besonders an die Jugendlichen richtet sich Köppls Hoffnung, denn sie sollen diese Partnerschaft weiterführen. Falls sich eine Gruppe junger Leute aus Dieterskirchen zu einem Besuch entschließen könnte, würde Köppl auch als Dolmetscher mitfahren. „Sobald es eine Lockerung gibt, werden wir unsere Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen durchführen“, so Köppl. Dann wird auch der Besuch der französischen Freunde mit der neuen Bürgermeisterin geplant. Bleibt zu hoffen, dass der Besuch nicht noch einmal verschoben werden muss und Köppls Wahlspruch, „Vive l‘amitié franco-allemand“ („Es lebe die deutsch-französische Freundschaft“) wieder mit Leben gefüllt wird.
Die Geschichte der Partnerschaft reicht über 17 Jahre zurück: Als Reaktion auf eine Anfrage aus Frankreich bezüglich einer Gemeindepartnerschaft zwischen Dieterskirchen und der Ardennengemeinde Neufmanil reiste der damalige zweite Bürgermeister Johann Köppl an Pfingsten 2003 nach Neufmanil. Nach ersten Kontakten sprach er eine Einladung nach Dieterskirchen aus, die von einer fünfköpfigen Delegation mit Bürgermeister Cordier an der Spitze eingelöst wurde. Daraufhin erfolgte in beiden Gemeinden der Startschuss mit dem feierlichen Unterzeichnen der Partnerschaftsurkunde und der Gründung eines Vereins. Diese beiden Vereine erfüllen seitdem die Partnerschaft mit Leben, arbeiten Besuchsprogramme aus und organisieren die private Unterbringung. Mittlerweile gab es 30 Begegnungen, an denen 180 Dieterskirchener und 200 Neufmaniler teilgenommen haben.
"Unseren Freunden aus Neufmanil geht es nicht gut.“
















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