Döllnitz bei Leuchtenberg
16.11.2022 - 12:58 Uhr

Trauer um Schwester Philothea aus Döllnitz

Schwester Philothea kam gerne auf Heimaturlaub in die Oberpfalz. Bild: sl
Schwester Philothea kam gerne auf Heimaturlaub in die Oberpfalz.

Ihren 90. Geburtstag konnte Schwester Philothea vom Orden der Heiligen Familie, bekannt als Anna Simon, mit Hausnamen Christlbauern, aus Döllnitz nicht mehr feiern. Knapp vier Wochen vor ihrem Jubeltag verstarb sie am 4. November plötzlich nach kurzer Krankheit. Die Beerdigung fand auf dem Waldfriedhof in der Fürstenrieder Straße in München statt. Pfarrer Konrad Seidl, ehemaliger KAB-Präses des Bistums Regensburg, zelebrierte die Totenmesse und stellte ihre stets freundliche Art heraus. Mit viel Feingefühl habe Schwester Philothea im Müttergenesungsheim in Schlehdorf am Kochelsee und im Elisabethenheim in Utting am Ammersee gewirkt. 1991 wurde ihr hier die Leitung übertragen. Da sie 36 Jahre lang für viele Genesungssuchende wie eine Mutter war, bekam sie in den 90er Jahren das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht.

Anna Simon wurde am 30. November 1932 als zweites Kind der Bauerseheleute Josef und Margareta Simon in Döllnitz geboren. Mit ihren Geschwistern wuchs sie in Döllnitz auf. Da ihr Vater Kirchenpfleger in St. Jakobus war, ergab es sich, das sie viel mit Pfarrern Kontakt hatte. So kam sie nach der Schule in die Pfarrei Herz Jesu nach Weiden in den Haushalt von Pfarrer Dr. Karl Käs. Mit 21 Jahren trat Anna Simon in den Orden der Schwestern von der Heiligen Familie in München ein. Am 8. Januar 1956 wurde sie eingekleidet und am 10. Januar 1960 erhielt sie im Mutterhaus die Lebensweihe. Im gleichen Jahr erhielt ihr Cousin Hermann Reil aus Wieselrieth die Priesterweihe.

Ihr Aufgabengebiet war anfangs das Mädchenwohnheim in München sowie die Rezeption des Hotels „Europäischer Hof“, das einst dem Orden gehörte. Sie war Oberin im Schwesternaltenheim „Villa“ und ab 1997 leitete sie das Heim ihres Ordens in München. Zuletzt war sie im Kreszentia-Stift. Bedingt durch die Pandemie konnte sie in den vergangenen zwei Jahren nicht mehr in die Oberpfalz kommen. Gerne besuchte Schwester Philothea ihren Geburtsort Döllnitz und machte bei ihrer Schwägerin Anneliese mit Familie Heimaturlaub sowie Besuche bei ihrer Schwester Katharina in Oedenthal bei Weiden und bei ihren Nichten und Neffen.

 
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