Im Februar 2010 hatte in Ebermannsdorf das bisher letzte Mal ein feierliches Gelöbnis der Bundeswehr stattgefunden. Nun waren wieder viele Ebermannsdorfer Bürger und Vereine zusammen mit einem illustren Gästekreis, an der Spitze Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl und Landtagsabgeordneter Bernhard Heinisch, sowie Oberst Matthias Kampf vom Logistikregiment 4 aus Volkach gekommen, um beim feierlichen Gelöbnis von 29 Rekruten aus dem Logistikbataillon 472 dabei zu sein.
Wie der Ebermannsdorfer Bürgermeister Erich Meidinger in seiner Rede sagte, übernimmt jeder einzelne Rekrut mit seiner Vereidigungsbereitschaft ein Stück Verantwortung für den Frieden und die Freiheit von 84 Millionen Menschen in diesem Land. „Das verdient Anerkennung und großen Respekt“, sagte er. In der Oberpfalz und besonders in Ebermannsdorf stehe man fest hinter der deutschen Bundeswehr. "Daran mangelt es zwar ab und an, aber nicht bei uns. Sie sind hier unter Freunden“, betonte er. Es sei wichtig und beruhigend, dass es Menschen gebe, die sich für Freiheit, Recht, Menschlichkeit und Frieden einsetzen.
Rekrutensprecher Simon Trage erinnerte an die vergangenen drei Monate der Grundausbildung mit Märschen, kalten Nächten im Übungslager oder dem ersten scharfen Schuss. Sein Dank galt den Ausbildern, die nicht nur das notwendige Wissen und Fähigkeiten, sondern auch Werte wie Disziplin und vor allem Kameradschaft vermittelt hätten.
Der Kommandeur des Logistikbataillons 472, Martin Hillebrand, sprach in seiner Rede von einem wesentlichen Schritt im militärischen und privaten Leben, wenn man sich in den Dienst des Landes stelle, im Notfall für die Gemeinschaft das eigene Leben einzusetzen. Dieses Gelöbnis falle in eine Zeit großer Veränderungen und Unsicherheiten: "Die Welt ist unruhiger geworden, die Bedrohungen sind vielfältiger und subtiler. Wir befinden uns nicht im Krieg, aber sicherlich auch schon lange nicht mehr im Frieden.“
Die Konflikte führen dem Kommandeur zufolge vor Augen, dass Frieden eben nicht bloß die Abwesenheit von Krieg ist, sondern verteidigt und bewahrt werden muss. Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten und die Münchner Sicherheitskonferenz hätten gezeigt, dass die Konflikte zunehmen, dichter an Europa heranrücken und die Grenzen zwischen Frieden, Krise und Krieg mehr und mehr verschwimmen.
Noch nie in der jüngeren Geschichte dieses Landes sei es mehr auf die Einsatzbereitschaft, Standfestigkeit und Professionalität jedes einzelnen Soldaten angekommen. „Deutschland braucht starke, einsatzbereite und in der Gesellschaft verankerte Streitkräfte. Kriegstauglich zu sein als einzelner Soldat, als kleine Kampfgemeinschaft oder als Verband ist der Maßstab“, betonte er. Denn der Friede könne nur bestehen, wenn man ihn schützt.
Dem Gelöbnis ging ein Wortgottesdienst in die Pfarrkirche voraus. Das Gelöbnis wurde vom Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim unter der Führung von Hauptmann Wolfgang Dietrich musikalisch gestaltet. Abschließend gab es einen deftigen Erbseneintopf und heißen Tee im Dom-Com.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.