In der Mehrzweckhalle des DomCom in Ebermannsdorf wuselten ungewöhnlich viele Kinder in dunkelblauen T-Shirts mit Feuerwehr-Logo durch die Mehrzweckhalle. In fröhlichen Lettern war dort zu lesen, wer die besonderen Gäste des Festabends waren: die Ebermannsdorfer „Fire Kids“. Der Anlass der Veranstaltung: Auch bei der Feuerwehr Ebermannsdorf schlägt sich der demographische Wandel nieder, es fehlt der Nachwuchs. Um dem entgegenzuwirken und an die nachwachsende Generation heranzukommen, bevor sie in Sportvereinen oder anderen Gruppierungen Fuß gefasst hat, hatte der stellvertretender Kommandant Philipp Lasser die Idee, eine Kinderfeuerwehr ins Leben zu rufen und sich damit selbst um qualifizierte Kräfte heranzuziehen. Im Juni 2023 stellte das Betreuerteam sein Konzept dafür vor. Nach einem Infoabend für die Eltern im September konnte bereits kurze Zeit später die erste Gruppenstunde für 15 Buben und 12 Mädchen im Feuerwehrhaus stattfinden.
Bei einem Festabend wurde nun die ersten Kinderfeuerwehr in Ebermannsdorf offiziell gegründet. Kommandant Christian Gresser eröffnete die Feier, an der auch Vertreter des Patenvereins aus Wolfring beiwohnten. In seinem Grußwort zeigte sich Zweiter Bürgermeister Johann Vornlocher sehr erfreut über den Start der Kinder-Feuerwehr und die Feier des 132. Jahrestags. "Es ist sehr wichtig, bei den Kindern schon frühzeitig das Interesse für das soziale Miteinander zu wecken, aber auch für den ehrenamtlichen Einsatz und das Zusammengehörigkeitsgefühl", betonte er. Die beiden Leiter der „Fire Kids“, Philipp Lasser und Cornelia Zappek, führten zusammen mit den weiteren Betreuerinnen mit viel Feingefühl die Kinder spielerisch an die Aufgaben und die Bedeutung der Feuerwehr heran.
Harald Schmidt, der Kreisfeuerwehrbeauftragte der Kinderfeuerwehren des Landkreises, beglückwünschte die Ebermannsdorfer Feuerwehr zum 132. Geburtstag und zu dem großen Zulauf, den die neue Sparte mit den jüngsten Aktiven habe, „aus deren Reihen die Führungskräfte der Zukunft wachsen". Insgesamt verzeichne man im Landkreis nun 432 Feuerwehrkinder, die Ebermannsdorfer bereits eingerechnet – Tendenz steigend. Aus den Gruppen der Kleinsten habe man im vergangenen Jahr bereits 45 Kinder zu Jugendfeuerwehrleuten ausbilden können.
Mit einer Bilderschau blickte Philipp Lasser zurück auf die Anfänge der „Fire Kids“. "Die Hauptaufgabe der neuen Kinderfeuerwehr ist es, dass die Mädchen und Buben spielerisch den Umgang mit Gefahren durch Feuer und anderes lernen", stellte er fest. Man lege Wert auf soziale Kompetenz und wolle die Kinder sensibilisieren, damit sie sehen, wo Hilfe nötig sei und dort auch helfen. In den Gruppenstunden stünden Spiel und Spaß genauso auf dem Plan wie Experimente, Ausflüge und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Die Kinder sollten die Feuerwehr spielerisch kennenlernen. Die Kosten für eine Kinderfeuerwehr seien hoch, Spenden von Firmen und Privatleuten daher jederzeit willkommen, erwähnte der junge Feuerwehrmann.
Dann endlich durften die kleinen Hauptakteure in Aktion treten und auf der Bühne ihr Feuerwehrlied mit Schlauch demonstrieren, so dass laut zu hören war „Tattüüü-Tattaa!“. Hierfür gab es begeisterten Applaus von den zahlreichen Gästen. Im Anschluss durften die 27 Kinder auf der Gründungsurkunde eigenhändig unterschreiben, was sie sichtlich stolz und mit sauberen Buchstaben taten.
Vorsitzender Fabian Breitkopf blickte kurz und auch mit Bildern auf die 132 Jahre der Ebermannsdorfer Feuerwehr zurück, ehe das Büffet und der gesellige Teil des Abends eröffnet wurden.
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