Ebermannsdorf
24.05.2022 - 10:36 Uhr

Ebermannsdorfer Kohlenmeiler ist entzündet

Der Ebermannsdorfer Kohlenmeiler ist entzündet. Inmitten der Köhler Schirmherr Karl Schlagbauer (Dritter von links) von der Raiffeisenbank Unteres Vilstal, Köhlerliesl Marina (Vierte von links) und Vorsitzender Josef Gilch (Fünfter von links) von den Köhlerfreunden Ebermannsdorf, der auch Vize-Präsident der Europäischen Köhlervereinigung ist. Bild: wec
Der Ebermannsdorfer Kohlenmeiler ist entzündet. Inmitten der Köhler Schirmherr Karl Schlagbauer (Dritter von links) von der Raiffeisenbank Unteres Vilstal, Köhlerliesl Marina (Vierte von links) und Vorsitzender Josef Gilch (Fünfter von links) von den Köhlerfreunden Ebermannsdorf, der auch Vize-Präsident der Europäischen Köhlervereinigung ist.

Seit einer Woche ist wieder ordentlich was los am Köhlerplatz in Ebermannsdorf. Die Köhlerfreunde hatten viel zu tun, um den Meiler zu errichten, der schließlich durch den Schirmherrn, Karl Schlagbauer, Vorstand der Raiffeisenbank Unteres Vilstal, entfacht wurde. Vorsitzender Josef Gilch von den Ebermannsdorfer Köhlerfreunde und Markus Dollacker vom Naturpark Hirschwald beteten zu den Heiligen Alexander Carbonarius und Wolfgang um den Schutz der Köhler und Holzarbeiter – ausdrücklich die Köhler in der Ukraine eingeschlossen.

Mit Glut und Holzkohle aus Kohlstetten, einem Ort im Landkreis Reutlingen, wurde der Quantelschacht gefüllt. Josef Gilch erklärte, dass dies Teil einer Holzkohlestaffel des Europäischen Köhlerverbandes sei, bei dem er Vizepräsident er sei. Der Verband bestehe seit mittlerweile 25 Jahren. Um die Verbindung über Grenzen hinweg zu untermauern, liefere der aktuelle Meiler immer einen Sack frischer Kohle zum nächsten Meiler, mit dem dieser dann entfacht werde. Das gehe bis zum Herbst so weiter.

Karl Schlagbauer erfüllte seine Aufgabe hervorragend und wurde von den Köhlern mit einem dreifachen „Gut Brand“ bestärkt. Schlagbauer lobte das Engagement der Köhler für den Erhalt der alten Handwerkstradition und den gelebten Umweltschutz. Mit der heimisch produzierten Holzkohle würden die Wälder der dritten Welt geschont. Auch die Ebermannsdorfer Köhlerliesl Marina wünschte den Köhlern gutes Gelingen.

Es folgen harte Tage und Nächte für die Köhler, die den Meiler nun rund um die Uhr bewachen und richten müssen. Immer wieder sind viele handwerkliche Kniffe gefragt, um eine optimale Verkohlung zu erreichen. Aber die Köhlerfreunde beherrschen ihr Handwerk. „Wenn uns unsere Frauen in dieser Zeit sehen wollen, dann müssen sie schon zum Meilerplatz kommen“, stellten die Profiköhler Klaus Scheibel, Rudi Götz und Sepp Höllriegl fest. Anders sieht es beim Ehepaar Gruber aus. Da packt auch Ute mit an und steht ihrem Mann Jürgen als Köhlerin in nichts nach. Besucher sind jederzeit willkommen – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Am Feiertag Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 26. Mai), wird am Meilerplatz ganztägig bewirtet.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.