Ebermannsdorf
28.03.2024 - 14:16 Uhr

Ebermannsdorfer Theatergruppe legt bei 40. Bühnenjubiläum vielbejubelten Auftritt hin

Nach fünf Jahren Pause zeigen die Mitglieder der Ebermannsdorfer Theatergruppe, dass sie das Theaterspielen im Blut und den Schalk immer noch faustdick hinter den Ohren haben. Und es gibt auch was zu feiern.

Bei der Premierenaufführung der Ebermannsdorfer Theatergruppe im voll besetzten Saal des DomComs erwarteten die Besucher gespannt, was sich hinter dem Titel „D’Eisheiligen und die kalt‘ Sophie“ wohl verbarg. Ein Wetterbericht war es jedenfalls nicht, soviel war sicher. Regisseur Franz Pfab erinnerte an das allererste Theaterstück, das die Truppe vor genau 40 Jahren gespielt hat. In den Jahren darauf folgten nach seinen Angaben 30 weitere Aufführungen mit insgesamt mindestens 1000 Proben im Vorfeld.

Bei den „Eisheiligen“ schien jede einzelne Rolle wie geschaffen für die jeweilige Besetzung. Etwa wegen der Textsicherheit bei den vielen Dialogen oder der schlagfertigen Antworten, von denen vielleicht nicht jede so im Textbuch stand. Die Zuschauer bewunderten auch das urige Bühnenbild, das die Bauernstubn am Haidhof zeigte.

Hier leben die Austragla Bonifaz und Servaz sowie der Großvater Pangraz zusammen mit der hantigen Hauserin Sophie, der Jungbäuerin Ginerl sowie der jungen Magd Hannerl und halten den Hof am Laufen. Allerdings mehr schlecht als recht. Denn die drei älteren Herren, die von Siegfried König, Michael Elsner und Georg Feuerer perfekt verkörpert wurden, scheinen im Kopf noch nicht wirklich erwachsen geworden zu sein. So haben sie größten Spaß daran, insbesondere der gestrengen Hauserin Sophie, hervorragend gespielt von Conny Fuhrmann, das Leben schwer zu machen. Ob es die Mausefalle im Schrank, die festgenagelten Hausschuhe in der Stube oder die an den Schurz gebundene Schublade ist – die drei haben einen Heidenspaß, ihren Schabernack auf Kosten anderer zu treiben.

Umso wichtiger ist es, die junge Bäuerin Ginerl, deren Rolle Sabine Deinzer wie auf den Leib geschrieben schien, endlich an den Mann zu bringen, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Zum Glück hilft das Krenweiberl Babette (alias Marianne Beer), den einen oder anderen Heiratskandidaten durch die Wohnstube zu schleusen. Der junge Knecht Vitus, der im echten Leben und mit weniger Haaren auf dem Kopf auf den Namen Reiner Rohrwild hört, zeigt sich als ein rechter Larifari und hat vor allem ein Auge auf die unbescholtene Magd Hannerl geworfen. In ihrer ersten Rolle zeigte Carolin Vieracker, dass sie wunderbar zur Truppe passt. Die witzigen Sprüche, die von den drei Hofältesten zu hören sind und mit denen sie vor allem die Hauserin Sophie zur Weißglut treiben, sorgen beim Publikum für Lachanfälle und Applaus.

Als dann eine „feine Dame aus der Stadt“ uneingeladen hereinspaziert und Rechte am Erbe ihres verstorbenen „Bruders“ für dessen unehelichen „Sohn“ Wastl anmeldet, den seltsamerweise niemand kennt, wird die Sache immer undurchsichtiger. Claudia Lorenz-Pfab glänzt hier als hochnäsige Dame mit unlauteren Absichten. Und nicht zuletzt betritt der fesche Kramsieder Schorsch (Josef Götz) die Bühne und wirbelt Madames Pläne durcheinander. Es wird spekuliert, diskutiert, umworben, gekämpft, und nach vielen lustigen Irrungen und Verwirrungen löst sich der Knoten letzten Endes und es gibt doch noch ein unerwartetes Happy End.

Mit tosendem Applaus bedankten sich die Zuschauer im Saal für den erfrischenden Abend.

Hintergrund:

„D’Eisheiligen und die kalt‘ Sophie“ mit der Ebermannsdorfer Theatergruppe

  • Weitere Aufführungen: Am Ostersonntag und Ostermontag (31. März und 1. April) sowie am Wochenende danach (5./6. April), Beginn jeweils um 19 Uhr
  • Wo: DomCom in Ebermannsdorf
  • Karten: Zum Preis von acht Euro an der Abendkasse
 
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