Seinen 80. Geburtstag feiert am Mittwoch der Ebermannsdorfer Altbürgermeister Albert Gruber. An seinem Ehrentag direkt ist er nur telefonisch erreichbar, aber dank der zurückgehenden Corona-Zahlen darf er am kommenden Sonntag zumindest in begrenztem Rahmen in der Erzweg Stub’m mit Familie und Freunden feiern. Falls ihm also der eine oder andere Vereinsvorstand gratulieren möchte – am Samstagnachmittag wäre die Möglichkeit dazu, heißt es.
Albert Gruber, der aus Aham bei Landshut stammt, erlernte ursprünglich das Bäckerhandwerk und fand nach seinem Wehrdienst eine Anstellung bei der Bundesbahn. Er wurde nach Amberg versetzt, wo er alsbald in der Umgebung nach einem Bauplatz Ausschau hielt und so nach Ebermannsdorf kam. Hier errichtete er 1968 mit seiner Frau Valerie und seinen beiden Töchtern Sabine und Gabriele sein Eigenheim.
Schon von Anfang an interessierte er sich für die Dorfgemeinschaft und für die Vereine im Ort. Bei der Spielvereinigung Ebermannsdorf ist er schon immer aktiv – zuerst als Spieler und Gerätewart, später auch als Jugendtrainer, Zweiter Vorsitzender und jahrelanger Vorsitzender. Die SpVgg hat ihn aufgrund seines Einsatzes für den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt, und auch heute findet man ihn regelmäßig auf dem Sportplatz.
Jugendblaskapelle gegründet
Im Jahr 1992 gründete er die Jugendblaskapelle St. Konrad Ebermannsdorf, die eine enorme kulturelle Bereicherung des Ortes darstellte. Um so mehr schmerzte es ihn, dass kein Vorstand und kein Dirigent mehr gefunden werden konnte und der Verein deshalb aufgelöst werden muss. Er ist in fast allen Vereinen des Ortes Mitglied – „nur nicht im Frauenbund“, wie er immer scherzt.
Sein Motto war immer „Nicht meckern sondern mitgestalten“. Deshalb vertrat er seit dem 1. Januar 1973 als Gemeinderat die Interessen der Bürger. Ab Dezember 1992 bekleidete er das Amt des Zweiten Bürgermeisters, so dass ihm mit dem Tode des damaligen Bürgermeisters im Februar 1993 gleich seine Feuertaufe bevorstand und er bis zur Neuwahl die Geschicke der Gemeinde leiten musste.
In dieser Zeit bis zur ersten direkten Wahl als Bürgermeister am 25. April 1993 kaufte er die Fläche für das Industriegebiet Schafhof-Süd – ein Meisterstück, wie sich heute zeigt. Auch für das Industriegebiet Schafhof-West zeichnete er als Bürgermeister verantwortlich. Deshalb freut es ihn besonders, wenn er heute durch „seine“ Industriegebiete fahren kann und nun die Erweiterung mit Schafhof-Ost gespannt verfolgt.
Doch nicht nur um Arbeitsplätze kümmerte er sich, auch viele der neuen Baugebiete fielen in seine Zeit als Bürgermeister. Damit sicherte er den Grundstock für den Erhalt einer funktionierenden Infrastruktur.
Gedanke an Dorfzentrum
Bereits während seiner Bürgermeisterzeit entstand der Gedanke, unterhalb der Schule ein Dorfzentrum zu errichten. Wegen eines fehlenden Grundstücks konnte er dies aber bis zum Ende seiner Amtszeit nicht verwirklichen. 2008 kam er zur Überzeugung, man müsse auf den Höhepunkt der Karriere aufhören, und machte deshalb den Weg für seinen Nachfolger frei. Neben vielen anderen im Lauf der Zeit erhaltenen Auszeichnungen, wie der Medaille für besondere Verdienste um die Kommunale Selbstverwaltung in Bronze bereits 2001 ernannte ihn die Gemeinde Ebermannsdorf mit seinem Ausscheiden 2008 zum Altbürgermeister und verlieh ihm beim Neujahrsempfang 2009 die goldene Ehrennadel.
Noch heute interessiert sich Albert Gruber sehr für die Gemeindepolitik. Soweit es ihm möglich ist, lässt er keine Gemeinderatssitzung aus, um immer aus erster Hand informiert zu sein. Auch die Diskussion am Stammtisch, die Nähe zu den Mitbürgern, ist ihm immer noch wichtig, was ihm gerade in Corona-Zeiten sehr abging. Aber im Garten gibt es auch immer wieder etwas zu tun und zusammen mit seiner Ehefrau Valerie genießt er nun bereits seit 13 Jahren den Ruhestand und freut sich, wenn ihn seine Töchter mit Schwiegersöhnen und den drei Enkeln besuchen.
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