In Ebermannsdorf spazierte am 11. Januar ein graues Tier am Bürofenster der AOK-Poststelle vorbei. Ein Wolf? Es sah definitiv danach aus. Eine Mitarbeiterin schoss Fotos. Diese gingen an das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg. „Wir nehmen alle Hinweise sehr ernst und verifizieren diese. Bei der Sichtung handelt es sich nach Einschätzung unserer Experten um einen Wolf“, erklärte ein Sprecher des Landesamtes auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien am Freitag.
Ob es sich um den im vergangenen Jahr auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels beheimateten Wolf handelt, konnte dagegen nicht bestätigt werden. „Der letzte Nachweis dieses Wolfsrüden auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes Hohenfels stammt vom 19. November 2020.“ In der Zwischenzeit legte das Tier eine weite Strecke zurück. Derselbe Rüde sei im Januar 2021 im Veldensteiner Forst nachgewiesen worden. „Jüngere Nachweise liegen uns nicht vor“, heißt es aus dem LfU. Hinweise auf Wölfe können beim Bayerischen Landesamt für Umwelt (fachstelle-gb[at]lfu.bayern[dot]de), beim Landratsamt oder bei der Polizei gemeldet werden.
In Bayern gebe es derzeit zehn Wolfsterritorien, mit vier Rudeln und sechs standortreuen Einzeltieren, heißt es in einer Pressemitteilung des LfU vom Donnerstag anlässlich eines bei Leuchtenberg (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) bei einem Verkehrsunfall getöteten Wolfes. Weiter könnten jederzeit einzelne Wölfe zu- oder durchwandern, sowohl aus dem Nordosten Deutschlands als auch aus dem Alpenbogen. "Jungtiere wandern bei Geschlechtsreife weite Strecken auf der Suche nach einem eigenen Territorium", so die Presse-Information.
"Bei der Sichtung handelt es sich nach Einschätzung unserer Experten um einen Wolf."
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