Ebermannsdorf
23.01.2024 - 10:49 Uhr

Nach fünf Jahren Pause Ebermannsdorfer Bürgerball wieder wach geküsst

Endlich wieder ein volles Haus beim Ebermannsdorfer Bürgerball, der unter dem Motto „Herz ist Trumpf!“ nach fünf enthaltsamen Jahren wieder die Freunde des gepflegten Faschingsballs in die Mehrzweckhalle des DomCom lockt.

Hans-Georg Hierl, seit einiger Zeit Ortsheimatpfleger der Gemeinde Ebermannsdorf, hatte es sich selbst zur Aufgabe gemacht, den früher so erfolgreichen und beliebten Bürgerball, der nach Corona und dann fehlenden Organisatoren in einen relativ langen Schlaf gefallen ist, wieder wach zu küssen. In Eigenregie plante er die Veranstaltung deshalb „mal ganz anders“: mit viel Enthusiasmus, künstlerischer Kreativität und Liebe zum Detail, mit selbst gemalten karikaturistischen Bildern im ganzen Saal, dem Himmel voller bunter großer Schmetterlinge, liebevoll gestalteter Tischdeko und der Aktivierung vom Familien- und Freundeskreis zur Unterstützung beim Service. Mit der Partyband Scampies aus Deggendorf fand Hierl eine Musikgruppe, die mit altbekannten Liedern dafür sorgte, dass die Tanzfläche den ganzen Abend nur frei war, wenn die vier Musiker und die Sängerin kurz Pause machten.

Zu Beginn verwirrte allerdings eine in voller Arbeitsmontur erscheinende Putzfrau mit ihrem energischen Auftreten vor der Bühne. Sie sei gebucht, aber: „Jetzt habt ihr alle noch die Gläser voll!“ So lamentierte sie in die Runde. Den Staubwedel schwingend ließ sie die Gäste dann an ihren kritischen und teils ironischen Gedanken zu diversen aktuellen Themen im Gemeindegebiet – „von denen man einige auch anders lösen könnte“ – teilhaben, die sie gekonnt gereimt und mit kräftiger Stimme vortrug.

Organisator Hans-Georg Hierl komplimentierte sie schließlich freundlich hinaus und eröffnete den Abend offiziell, nicht ohne seinem 20-köpfigen Serviceteam für den Einsatz zu danken. Die drei Bürgermeister Erich Meidinger, Johann Vornlocher und Herbert Jäger, die sich gut maskiert unters Volk gemischt hatten, hieß er besonders willkommen. Bürgermeister Meidinger, der in seinem witzigen Outfit nur an der Stimme zu erkennen war, dankte Hierl für seinen großartigen Einsatz bei der Planung und Organisation der Neuauflage des Bürgerballs. Auch er selbst schwang den ganzen Abend mit Ehefrau Martina fleißig das Tanzbein.

In den Tanzpausen gab es kurzweiliges Kabarett von zwei nicht ganz Unbekannten im Dorf – Peter Silie und Susi Salbei alias Dieter Walter und Brigitte Rösch. Er war lange ein Pittersberger, bevor es ihn nach Schwandorf verschlug und auch „s’Röscherl“, wie er sie liebevoll nennt, war früher im Gemeindegebiet ansässig.

„Peter Silie“ begeisterte mit seinen humorvollen Anekdoten aus dem wirklichen Leben – einiges neu aufgemischt, anderes frei erfunden, aber auf alle Fälle sehr lustig. Wer aufmerksam war und das parallel plätschernde Bargeplänkel ausblenden konnte, hatte seinen Spaß und wertschätzte die hervorragende Premiere der beiden Comedians mit kräftigem Applaus. Manchmal musste man auch um die Ecke denken, und der Lacher kam erst mit entsprechender Verzögerung. Musikalisch präsentierten sich die beiden „Pausenclowns“, wie sie sich selbst nannten, ebenfalls als stimmgewaltig und meist auch treffsicher, perfekt von Jakob Hain am Akkordeon begleitet.

Nach einem langen, durchtanzten Abend traten die Ballbesucher bei frostigen Temperaturen gut gelaunt den Heimweg an.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.