Mit strahlenden Augen und dem Zuschlag im Reisegepäck, das nächste große Europäische Köhlertreffen im Jahr 2025 ausrichten zu dürfen, ist eine 40-köpfige Delegation der Ebermannsdorfer Köhler aus der Schweiz zurückgekehrt. Die Oberpfälzer waren zu Gast bei der 14. Auflage des Europäischen Köhlertreffens, das alle zwei Jahre an einem anderen Ort in Europa stattfindet. 2023 war Erlinsbach im Schweizer Kanton Aargau an der Reihe.
Bereits vor der Bewerbung für 2025 hatte sich der Vorsitzende der Köhlerfreunde Ebermannsdorf und Köhlereibeauftragte des Naturparks, Josef Gilch, die Kooperation mit dem Naturpark Hirschwald gesichert. „Ein solch großes Treffen, mit Köhlern aus fast ganz Europa, muss fest in unserer Region verankert sein und braucht die nötige Unterstützung von allen Seiten.“ betont Gilch.
Einstimmiges Votum
Mit Werbematerial in Kartons sowie regionalen Produkten aus dem Naturpark und der Stadt Amberg und begleitet von Bürgermeister Erich Meidinger waren die Ebermannsdorfer Köhler in die Schweiz gereist. Dort hatten die Köhler aus Speuz ein dreitägiges Programm organisiert. Der Gedankenaustausch mit Köhlern aus anderen Ländern war ebenso bereichernd wie das Kennenlernen anderer europäischer Regionen, deren Kultur und Lebensweise. Josef Gilch, der seit zwei Jahren auch Vizepräsident des Europäischen Köhlerverbandes ist, freute sich besonders, dass die Ebermannsdorfer Bewerbung mit einem einstimmigen Votum der fast 300-köpfigen Köhlervollversammlung honoriert wurde. Geworben hatte Gilch in seiner Ansprache mit der Lage Ebermannsdorfs in der Mitte Europas und der Schönheit des Naturparks Hirschwald. Zum Ehrenmitglied bei der Vollversammlung wurde der 80-jährige Allen Waters aus dem englischen Cornwall ernannt, der schon sein ganzes Leben lang hauptberuflicher Köhler ist. Mit Tränen in den Augen bedankte er sich für diese Würdigung.
Zum Rahmenprogramm des Treffens gehörten Besuche in einer der größten Bandwebereien der Schweiz und im Weinberg in einer Kellerei, eine Stadtführung durch das historische Aarau, das auch Stadt der schönen Giebel genannt wird, sowie abends Konzerte von Militärkapelle, Alphornbläsern, Schellengruppe und natürlich ds Entfachen des Kohlenmeilers durch den Landammann des Kantons Solothurn.
Austausch über viele Themen
Der Austausch zu verschiedenen Themen der Köhlerei wie Teerschwelerei und Pecherei füllte die Zeit zwischen den Programmpunkten. Am Abschlussabend mit den „Örglifäger“ zeigten die Ebermannsdorfer dem restlichen Europa, wie man im Landkreis Amberg-Sulzbach feiert. So mancher Köhler erlebte erstmalig, dass man auf Bierbänken nicht nur sitzen, sondern darauf auch stundenlang tanzen kann.
Josef Gilch und Bürgermeister Erich Meidinger sind überzeugt, dass sie in zwei Jahren den europäischen Köhlern im Naturpark Hirschwald ein interessantes Programm bieten können. „Das Land der tausend Feuer, der Naturpark und damit auch Amberg bieten vielfältige Möglichkeiten, die europäische Köhlerfamilie zu beeindrucken", sagten sie.
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