In einer knapp eineinhalbstündigen Power-Point-Präsentation ging Bürgermeister Wolfgang Söllner in der Bürgerversammlung auf die wichtigsten Geschehnisse und Eckdaten aus dem aktuellen Gemeindeleben ein. Im Rückblick auf 2022 erläuterte er die umgesetzten Projekte und gab einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben 2023.
Der Vermögenshaushalt falle wie auch 2022 durch viele Fördermittel und Investitionen mit 3.089.938 Euro für Ebnath sehr hoch aus. Dies sei – in Verbindung mit der Tatsache, dass die Schulden der Gemeinde trotz massiver Investitionen weiter gesenkt werden konnten – sehr positiv zu werten. Der Schuldenstand zum Ende des Jahres werde voraussichtlich circa 314.000 Euro betragen. Das entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 250,44 Euro. Zurückzuführen seien diese positiven Zahlen vor allem auch darauf, dass die Gemeinde durch kluge Investitionen in den vergangenen drei Jahren Stabilisierungshilfen des Freistaates von gesamt 2.225.000 Euro erhalten hat. Außerdem hätten sehr hohe Fördersätze bei den sogenannten "FAG-Mitteln", der Städtebauförderung oder der sogenannten "RZWAS-Förderung" verbucht werden können.
Lüftungsanlagen
Zu den Maßnahmen 2022 gehörten unter anderem der Abschluss der Bauarbeiten zur Neugestaltung des Marktplatzes, die Erneuerung der Lichtschachtanlagen im Pausenhof oder der Einbau von Hygienelüftungsanlagen in den Klassenräumen der Fichtelnaabtalschule. Auch konnten der Ausbau der Ringstraße mit der Erneuerung von Wasser- und Kanalleitungen oder die Straßensanierung Zur Haltestelle abgeschlossen werden. Mitte 2022 wurde die unbefristete Vollzeitstelle im Bauhof/Kläranlage mit Michael Fischer neu besetzt. Mittlerweile habe er auch den sogenannten „Klärwärterkurs“ abgeschlossen.
Söllner dankte Seniorenbeauftragter Christa Schiener für deren Engagement, ebenso Jugendbeauftragter Nadine Prechtl, die vor Kurzem die "Zukunftswerkstatt" organisiert hatte. Dank galt dem Förderverein Freibad Selingau für die finanzielle und arbeitstechnische Unterstützung zur Erhaltung der Einrichtung. Vergangenes Jahr hätten die Floriansjünger bei 57 Einsätzen 584 Einsatzstunden geleistet. Allen voran dankte er den Kommandanten Gerhard Horn und Michael Knott.
Trinkbrunnen
Auch für dieses und die kommenden Jahre stünden viele wichtige Aufgaben an, die zum Teil bereits durch hohe Fördersätze "durchfinanziert" seien. So werde heuer das „Alte Feuerwehrhaus“ zu einem öffentlich zugänglichen Gebäude umgebaut, dort werde auch der Bankautomat behindertenfreundlich zugänglich eingebaut, weiter stünden dort für Bürger- und Vereinsfeste Toiletten zur Verfügung.
Eine riesige Baumaßnahme stelle die Generalsanierung der Schulturnhalle dar: Hier haben die Bauarbeiten bereits begonnen. Zudem seien die Planungen zum Neubau der Straßen Am Berg, Teile der Kösseinestraße und der Schützengasse inklusive Kanalerneuerung sehr weit fortgeschritten. Die Ausschreibung der Baumaßnahmen solle diesen Sommer erfolgen. Auch zwei Trinkbrunnen in den Ortsteilen Selingau und Grünlas werden 2023 gebaut. Der Freistaat Bayern hatte hierzu relativ kurzfristig ein Förderprogramm auf den Weg gebracht, bei dem die Fördersätze mit etwa 90 Prozent sehr hoch liegen. Der Trinkbrunnen im Ortsteil Selingau wurde bereits fertiggestellt. Auch der zweite Trinkbrunnen in Grünlas werde zeitnah umgesetzt. Außerdem soll in Grünlas, unterstützt durch Fördermittel des "Regionalbudgets" der Steinwald-Allianz, ein neuer Kinderspielplatz entstehen.
Medizinisches Versorgungszentrum
Weitere Planungen seien ferner die Fortführung der Planungen zur Generalsanierung der Mittelschule (Umsetzung möglichst 2024/2025) und des Kindergartens (2024), Hochwasserschutzmaßnahmen (Antragstellung bereits erfolgt für „Hieselbach“ und „Zolltafel“), die Fortführung der Bauleitplanungen für das Neubaugebiet, der Ausbau der Dorfverbindungsstraße Grünlas-Zeckenberg (finale Antragstellung Herbst 2023, Umsetzungsziel 2024), die energetische Sanierung des Rathauses (2024/2025), die Beantragung eines Medizinischen Versorgungszentrums in der VG (2024) und die Renovierung des Leichenhauses (2023).
Fragen unter anderem zur Grüngutentsorgung, Parksituation am neuen Marktplatz und am Spielplatz, zu aufgelassenen Gräbern im Friedhof oder eventuelle weitere Spielgeräte auf dem gemeindlichen Kinderspielplatz kamen aus den Reihen der Zuhörer. Kirchenpfleger Stefan Kausler bedankte sich für das hervorragende Miteinander zwischen politischer Gemeinde und Pfarrei. Mit diesem Zusammenhalt gehe man zuversichtlich in die für das Jahr 2024 geplante Sanierung des Kindergartens, dessen Träger die Katholische Kirchenstiftung ist.
Zahlen zur Gemeinde Ebnath
- Vermögenshaushalt: 3.089.938 Euro
- Pro-Kopf-Verschuldung: 250,44 Euro
- Stabilisierungshilfen: in vergangenen drei Jahren insgesamt 2.225.000 Euro
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