Ebnath
09.03.2020 - 17:35 Uhr

Ebnath wird den Gürtel enger schnallen müssen

Der Gemeinderat Ebnath verabschiedet einstimmig den Haushalt für 2020. Zunächst ist zwar keine Kreditaufnahme vorgesehen, doch der Ausblick auf die kommende Jahre ist finanziell nicht gerade rosig.

Knapp halbiert hat sich das Haushaltsvolumen der Gemeinde für 2020 gegenüber dem Vorjahr. Es beläuft sich auf rund 2,8 Millionen Euro (2019: zirka 5,2 Millionen Euro). Die Minderung des Etats ergibt sich insbesondere aus dem Vermögenshaushalt, der mit 520 966 Euro schließt, gegenüber 2 902 636 Millionen Euro im Vorjahr. Der vorgelegte Haushaltsplan wurde vom Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung verabschiedet.

Freie Finanzspanne

VG-Kämmerer Josef Regner erläuterte die Details. Demnach schließt der Verwaltungshaushalt mit 2 274 356 Millionen Euro gegenüber 2 281 550 Millionen Euro im Vorjahr. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 302 916 Euro. Nach Abzug der ordentlichen Tilgung von 98 510 Euro errechnet sich für 2020 eine freie Finanzspanne von 204 406 Euro. Somit beträgt die finanzielle Bewegungsfreiheit 15,32 Prozent. Im Vergleich zum vergangenen Jahr erhöht sich die Zuführung zum Vermögenshaushalt um 165 465 Euro.

Ursächlich hierfür ist unter anderen ein Rückgang der Aufwendungen für den Straßenunterhalt um 80 000 Euro auf 100 000 Euro. Als einen weiteren Grund für die verbesserte Finanzlage im Verwaltungshaushalt wurde der Anstieg der Schlüsselzuweisungen um 34 338 Euro auf 649 270 Euro genannt. Zudem errechnet sich eine um zirka 50 000 Euro geringere Belastung der Kommune für den Kindergarten.

Höhere Kreisumlage

Negative Auswirkungen auf den Haushalt 2020 hat der Anstieg der Kreisumlage um 70 400 Euro auf 564 200 Euro. Ursächlich hierfür ist vor allem ein Anstieg der Umlagekraft um 130 000 Euro auf 1 226 436 Euro. Zur Berechnung der Kreisumlage wurde ein Umlagesatz von 46 Prozentpunkten angenommen, gegenüber 45 im vergangenen Jahr, was einer Erhöhung von 12 264 Euro entspricht. Im Etat für 2020 ist keine Kreditaufnahme vorgesehen. Es zeichnet sich allerdings ab, dass sich dies in den kommenden Jahren ändert wird. Die Gründe: die im kommenden Jahr beabsichtigte Generalsanierung der Mittelschule (Bauabschnitt II) mit einem Gemeindeanteil von 650 000 Euro, ferner der Ausbau der Blumen-, Kösseine-, Schul- und Gartenstraße sowie des Gregnitzwegs und der Gemeindestraße "Am Berg". Zur Finanzierung dieser Maßnahmen ist für 2021 eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,3 Millionen Euro eingeplant. Durch die vorgesehene Generalsanierung der Turnhalle mit einem kommunalen Anteil von 475 000 Euro ist 2022 eine Darlehensaufnahme von 470 000 Euro eingeplant.

Nach Einschätzung des Kämmerers ist in den kommenden Jahren mit einem spürbaren Anstieg des Schuldendienstes zu rechnen. Sollte das beschlossene Investitionsprogramm tatsächlich umgesetzt werden, wird sich die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommune auf einen Zeitraum von rund 25 bis 30 Jahre dauerhaft verschlechtern. Allerdings wird aufgrund der derzeit guten Finanzausstattung bei den Schlüsselzuweisungen und der Einkommensteuer eine positive freie Finanzspanne erwartet. Ohne Einwände wurde der Etat genehmigt.

 
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