Ebnath
14.08.2018 - 14:36 Uhr

Musketiere in der Turnhalle

"Einer für alle, alle für einen" - Dieser Spruch ist legendär. Wie die Musketiere dürfen sich Jugendliche aus Ebnath fühlen.

Nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch Selbstbewusstsein, Fairness und Teamgeist werden beim Sportfechten gefördert. jpl
Nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch Selbstbewusstsein, Fairness und Teamgeist werden beim Sportfechten gefördert.

(jpl) Als die 17 Sechstklässler zusammen mit der Sportbeauftragten der Schule, Doris Lautenbacher, und Klassleiter Alexander Köstler die Turnhalle der Fichtelnaabtal-Mittelschule am Standort in Ebnath betraten, lagen Degen, Säbel und Florett bereits gekreuzt im Mittelkreis. Eine beeindruckende Einstimmung auf einen unvergesslichen und hochinteressanten Vormittag.

Der Fechtclub "Musketier" aus Marktredwitz war mit vier Trainern nach Ebnath gekommen, um diese in Deutschland doch eher "exotische" (circa 25 000 Fechter), aber unheimlich anspruchsvolle und faszinierende Sportart im Fichtelnaabtal vorzustellen. Ständig in Bewegung sein, unter Körperspannung und konzentriert bleiben sowie schnell agieren und auch reagieren können, nannte der Vorsitzende des Clubs, Jörg Wesemann, als wichtigste Eigenschaften eines Fechters. Und er sollte Recht behalten, was die Schüler schnell bei den anstehenden schweißtreibenden, aber motivierenden Übungseinheiten merkten. Wesemann zur Seite standen dabei Patrick Hertrich, Leonhard Waldmüller und Johannes Weigel.

Nach kurzem Aufwärmen standen grundlegende Dinge wie Fußstellung, Körper-, Hand- und Armhaltung auf dem Programm. "Ein ruhiger Oberkörper bildet die Grundlage für gute Angriffe", gab Leonhard Waldmüller den Jungen und Mädchen mit auf den Weg. Nicht ganz so einfach bei schnellen, flachen Schritten vorwärts und rückwärts, dazu noch auf Kommando der Trainer und mit einem Papiertuch auf dem Degen. Apropos Degen: Diesen durften die jungen Fichtelnaabtaler nach dem Grundlagentraining und einer Sicherheitseinweisung zum ersten Mal in die Hand nehmen und im Anschluss die gleichen Übungen mit der Waffe ausführen.

Hinzu kam die Simulation eines leichten Stoßes ohne und später auch mit Gegner, denn die Trainer streiften sich die Sicherheitsausrüstung über und alle Schüler durften einige leichte Treffer auf der Sicherheitsweste landen und so weitere Erfahrungen sammeln, was anfangs sichtlich Überwindung kostete.

Um die Übungseinheiten zu vertiefen, bewegten sich die Jungen und Mädchen in vier Gruppen eingeteilt durch einen Stationen-Parcours, in dem sie größtenteils mit Alltagsgegenständen viele Elemente noch einmal üben konnten. Im Anschluss daran wurde die Halle etwas umgestaltet und eine Wettkampfbahn aufgebaut, da Leonhard Waldmüller und Johannes Weigel den Schülern eine Kostprobe ihres Könnens darboten - und zwar mit Degen und anschließend mit Florett. Eine Premiere in der Ebnather Turnhalle sozusagen. Doch vorher wurde, beim Fechten üblich, der Gegner, das Publikum und auch der Wettkampfrichter gegrüßt. Jetzt konnten sich alle live davon überzeugen, wie schnell, dynamisch und beeindruckend diese Sportart ist. Mucksmäuschenstill war es in der Turnhalle bis zum letzten Treffer und zum großen Applaus, den die beiden Trainer im Anschluss erhielten.

Jörg Wesemann war es dann abschließend vorbehalten, allen Teilnehmern eine Urkunde und eine Einladung zum Schnuppertraining in der neuen Turnhalle der Grundschule Marktredwitz zu überreichen, um das Fechten noch ausführlicher kennenzulernen.

Beim Schnupperfechten können die 17Schüler diese anspruchsvolle und zugleich faszinierende Sportart einmal hautnah kennenlernen. jpl
Beim Schnupperfechten können die 17Schüler diese anspruchsvolle und zugleich faszinierende Sportart einmal hautnah kennenlernen.
 
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