Edelsfeld
13.11.2019 - 15:03 Uhr

40 Jahre Freie Wählergemeinschaft Edelsfeld und Umgebung

Elf Männer aus der Gemeinde Edelsfeld trafen sich am 14. Januar 1978 im Gasthaus Pirner in Bernricht um die Freie Wählergemeinschaft (FWG) zu gründen. Damit, so schreibt Michael Pilhofer in die Chronik der FWG, begann deren Geschichte.

Zwei der drei noch lebenden Gründungsmitglieder waren bei der Ehrung anwesend: Hans Harrer (Zweiter von links) und Heinz Schmidt (Zweiter von rechts). Bild: Winter, Elfriede
Zwei der drei noch lebenden Gründungsmitglieder waren bei der Ehrung anwesend: Hans Harrer (Zweiter von links) und Heinz Schmidt (Zweiter von rechts).

Bereits am 25. Januar wurde in einer Nominierungsversammlung die Kandidatenliste der FWG zur Gemeinderatswahl am 5. März 1978 bekanntgegeben: Eine Frau und 19 Männer bewarben sich.

Als Bürgermeisterkandidat stellte sich Georg Hagerer (Weißenberg) zur Verfügung. Am Abend des 5. März stand folgendes Wahlergebnis fest: Georg Hagerer erhielt 31 Prozent der Stimmen, mit Helmut Hagerer, Gretl Pirner und Lothar Kranl zogen drei Freie Wähler in den Gemeinderat ein.

Erst ab Januar 1979

Soweit die Historie. Mehr als 40 Jahre später luden Vorsitzender Richard Winter und der Vorstand zur Jubiläumsfeier samt Ehrenabend der Freien Wählergemeinschaft Edelsfeld und Umgebung ein. Altbürgermeister Werner Renner ließ die Entwicklung der FWG Revue passieren. Dass nicht schon 2018 gefeiert wurde, liegt daran, dass die Mitgliedslisten mit Beiträgen erst ab 1. Januar 1979 beginnen. Alle, die zu diesem Datum eingetragen sind, gelten als Gründungsmitglieder.

Renner erinnerte an die schrecklichen Höhepunkte Ende der siebziger Jahre als die Gewaltserie der RAF mit einer radikalen Ideologie eine bis dahin sicher geglaubte Staatsform zum Wanken brachte.

Den Landkreis bewegten noch die Nachwirkungen der Gebietsreform von 1972. Und in der noch jungen Großgemeinde Edelsfeld ärgerten sich viele Bürger über die, ihrer Meinung nach, ungerechte Eingliederung in die Verwaltungsgemeinschaft Königstein, die ihre Verwaltung faktisch kalt stellte.

Große Hypothek

Nach sechs Jahren Freibad Weißenberg stellte sich heraus, dass die Gemeinde eine große Hypothek übernommen hatte, die sie alleine kaum noch schultern konnte, der Bau der Kläranlage riss ein weiteres Defizit in die Kasse. Und so geriet die Gemeinde 1978 erstmals richtig in die Schuldenfalle. Die Wählergruppierung "Unsere Gemeinde" hätte die Kommunalwahl 1978 als einzige Liste wieder gerne alleine bestritten.

"Mit der Aufstellung einer zweiten Liste sollte den Wählern in einer echten demokratischen Weise die Möglichkeit gegeben werden, aus zwei verschiedenen Listen den neuen Gemeinderat zu bestimmen", so schreibt Michael Pilhofer in der Chronik. Das Ergebnis ist bekannt, der Anfang war gemacht.

1984 unterlag Gemeinderat Lothar Kranl dem amtierenden Bürgermeister Edelbert Breu, die Gemeinderäte konnten sich aber behaupten. 1990 wendete sich das Blatt. Es gab einen großen Wahlsieg der FWG und erstmals konnte der Bürgermeister aus ihren Reihen gestellt werden.

"Ich denke, unsere Gründungsmitglieder aus den Jahren 1978/79, sind oder wären stolz auf die 40-jährige Entwicklung und Bilanz unsere Wählergemeinschaft", so das Fazit des Altbürgermeisters. Er wünsche sich weiterhin viele treue Mitglieder und Freunde um das Erbe fortzuführen, aber auch ein gutes Miteinander mit den anderen Parteien und Gruppierungen.

Gutes Einvernehmen

Über die Wertschätzung, die die FWG in der Gemeinde genießt und das gute Einvernehmen freute sich Bürgermeister Hans-Jürgen Strehl. "Wir können heute ein doppeltes Jubiläum feiern", meinte er. "40 Jahre FWG und seit 30 Jahren stellt die Freie Wählergemeinschaft den Bürgermeister."

Die Gemeinde sei gut aufgestellt, die Finanzen stehen auf einer soliden Basis und so könne man von einem guten Ausblick in die Zukunft ausgehen.

Die Geehrten:

Als Laudatoren übernahmen die beiden Vorsitzenden Richard Winter und Michael Trummer die Ehrungen.

Zu Ehrenmitgliedernwurden in der Jubiläumsversammlung der Freien Wählergemeinschaft Edelsfeld und Umgebung ernannt: Hans Bär, Roswitha Herbst, Werner Renner, Hermann Winter. Gründungsmitgliedersind: Karl Deyerl (nicht anwesend), Hans Harrer, Heinz Schmidt.30 Jahre und mehr Mitgliedschaft:Hans Pirner20 Jahre und mehr Mitgliedschaft:Angelika Bär, Gertraud Deyerl, Rosa Hagerer, Heldrich Hans-Rainer, Margarete Kölbel, Lindner Elise, Alfons Lobinger, Marianne Meidenbauer, Siegfried Meidenbauer, Fred Quargui, Margot Rupprecht, Stephan Winter sowie schließlich Martin Wopperer. (exb)

Für 20 Jahre Treue zur Wählergemeinschaft wurden (von links) Siegfried Meidenbauer, Margot Rupprecht, Martin Wopperer, Rosa Hagerer, Angelika Bär, Elise Lindner und Margarete Kölbel geehrt. Bild: Winter, Elfriede
Für 20 Jahre Treue zur Wählergemeinschaft wurden (von links) Siegfried Meidenbauer, Margot Rupprecht, Martin Wopperer, Rosa Hagerer, Angelika Bär, Elise Lindner und Margarete Kölbel geehrt.
Die neuen Ehrenmitglieder der FWG sind (von links) Hermann Winter, Werner Renner, Hans Bär und Roswitha Herbst (Zweiter von rechts). Die Laudatoren waren Vorsitzender Richard Winter (Dritter von rechts) und Michael Trummer (rechts). Bild: Winter, Elfriede
Die neuen Ehrenmitglieder der FWG sind (von links) Hermann Winter, Werner Renner, Hans Bär und Roswitha Herbst (Zweiter von rechts). Die Laudatoren waren Vorsitzender Richard Winter (Dritter von rechts) und Michael Trummer (rechts).
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.