Edelsfeld
31.05.2022 - 12:27 Uhr

Edelsfelder Reservisten wandern zum "Starfighter"-Absturzort bei Eckenricht

Die Teilnehmer der Wanderung des Erinnerungsmarsches an den Starfighter F-104G- links: Werner Schmidt Organisator und Leiter, sowie Rechts Oberst d.R. Bertram Gebhard Bild: Werner Schmidt/exb
Die Teilnehmer der Wanderung des Erinnerungsmarsches an den Starfighter F-104G- links: Werner Schmidt Organisator und Leiter, sowie Rechts Oberst d.R. Bertram Gebhard

Gut vierzig Jahre ist es her, dass ein Düsenjäger der Bundeswehr vom Typ F-104G „Starfighter“ im Peutental nahe Eckenricht abgestürzt ist. Aus diesem Anlass unternahm die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Edelsfeld eine Wanderung zu den jeweiligen Stationen des Unfallgeschehens. Organisiert und geleitet wurde die Exkursion von Werner Schmidt. Dieser hatte Augenzeugen befragt, die am 28. Januar 1982 den Hergang und den Absturz beobachtet hatten und zum Absturzort geeilt waren. Die Teilnehmer der Wanderung wurden mit den technischen Daten des Flugzeuges und den jeweiligen Stationen der aufgefundenen Wrackteile vertraut gemacht.

Als Experte konnte zusätzlich der SRK-Kreisvorsitzende Oberst d.R. Bertram Gebhard gewonnen werden. Er selbst war in seiner Dienstzeit Pilot auf einer Phantom F4. Somit konnte er detailliert aus seiner Fliegerzeit über den "Starfighter" berichten und Fragen beantworten. Die Vereinsmitglieder hörten interessiert zu, als sie erfuhren, dass der Kampfjet im Januar 1982 durch einen Querschläger nach einem Schießeinsatz auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr es noch bis ins Peutental schaffte und anschließend abstürzte. Die übende Rotte bestand aus drei Maschinen und hatte ihren Standort beim Jagdbombergeschwader 34 in Memmingen.

Es wurde auch erwähnt, dass von den damals für die Luftwaffe beschafften 916 Maschinen rund ein Drittel – nämlich 269 – abgestürzt sind. Dabei kamen auch 116 Piloten ums Leben. Beim Absturz im Peutental konnte sich der Pilot, Oberstleutnant Dieter Kall, jedoch mit dem Schleudersitz retten, er blieb unverletzt. Die Bundeswehr flog den Starfighter von 1959 bis Mai 1991, er war für seine hohe Absturzrate und seine technische Unausgereiftheit berüchtigt.

Die Kameraden erhielten bei ihrer Wanderung auch noch interessante Infos über andere Flugzeugabstürze in der Umgebung. So wurde über einen Fieseler Storch, der 1944 zwischen Bernricht und Edelsfeld abgestürzt war, referiert. Hierfür gibt es keine genauen Angaben über Pilot, Einheit, Ursache und Zeit. Die Stelle wird heute durch ein Holzkreuz mit einer Infotafel am Waldrand dokumentiert. Ebenso wurde der Absturz einer Militärmaschine der US Armee am 11. Juli 1962 bei Großalbershof thematisiert. Hier fanden die beiden Flugzeuginsassen den Tod. Der Abend unter Kameraden endete bei einer kleiner Einkehr mit Verpflegung durch den SRK-Vorsitzenden, Hans Reiner Heldrich.

 
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