"Wenn ein Pfarrer was will, bekommt er es auch", erzählt Schwester Brigitte Fortmüller aus früheren Zeiten. Daran erinnerte sich die Tochter des früheren Edelsfelder Pfarrers Fortmüller beim Seniorennachmittag der politischen und kirchlichen Gemeinden. Mit ihr war Schwester Barbara von der Diakonie Hensoltshöhe gekommen.
Pfarrer Matthias Ahnert hatte im Kirchenarchiv gestöbert, um der Zeitzeugin einige Fragen zu ihren Edelsfelder Jahren zu stellen. Die Kriegszeit hatte schwere Schäden an der Einrichtung im Pfarrhaus hinterlassen. Viele Gegenstände und die Bücherei waren zerstört. Ein schlimmes Erlebnis war der Artilleriebeschuss im April 1945, dessen Aufarbeitung Jahre in Anspruch nahm.
Lustig und munter erzählte Schwester Brigitte aus ihrer Kindheit in Edelsfeld. Die Kramer Lori hat ihr das Laufen beigebracht. "Zweisprachig bin ich erzogen worden", sagte sie: "Schriftdeutsch und Dialekt." Die Erinnerung an ihren ersten Kontakt mit dem katholischen Pfarrer verband sie mit einer Krippe, unter der sie anfangs allerdings eine Grippe verstanden habe.
Schwester Brigitte hatte noch viele Erinnerungen an früher im Gepäck; zum Beispiel an die Zeit, in der ihr Vater mit der Kirchenrenovierung nach dem Krieg begann. Ihr Abschied von Edelsfeld fiel ins Jahr 1951. Die Familie verließ den Ort im ersten Auto, das es in Edelsfeld gegeben hat. Es dauerte schon, bis Schwester Brigitte ihren eigenen Weg zur Hensoltshöhe fand. Seit 1963 ist sie Diakonisse. Das Schlüsselerlebnis für ihre Berufung sei ihre Konfirmation gewesen, sagte sie.
Bei einer Tasse Kaffee outeten sich einige Besucher, dass sie mit Schwester Brigitte zur Schule gegangen sind oder erinnerten sich an gemeinsame Erlebnisse. Bürgermeister Hans-Jürgen Strehl und Seniorenbeauftragter Rudi Gruber dankten Schwester Brigitte mit einem kleinen Geschenk. Im Gegenzug überreichte sie Pfarrer Ahnert ein Glasbild aus dem früheren Bestand des Pfarrhauses.
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