Wer der Maxime des erstmals gastgebenden Hausherrn „Machet die Ohren weit“ Folge leistete, lauschte in der Tat engelsgleichem Gesang, seelenvollen Melodien, festlichem Bläser-Schall und den besinnlichen Gedanken des Mundart-Dichters Dieter Radl, der sich unter jahreszeitlichem Bezug mit dem verlernten Warten, der Kraft der Stille und dem Mut zum Weitermachen auseinandersetzte.
Die umhüllende Kraft der Musik in vielstimmigem Format zelebrierten Günter Pilhofers Posaunenchor sowie der evangelische Kirchenchor mit und ohne solistische Unterstützung von Sopranistin Bianca Kölbel, die zudem den Klassiker „Maria durch ein Dornwald ging“ anstimmte.
Direkt unter die Haut sangen sich die „Bottlecakes“ Veronika Pickel, Stefan Kohl und Ulrich Radl, die auch mit nicht-weihnachtlichem Repertoire genau den vorfreudig gestimmten Nerv des Publikums in der voll besetzten Kirche trafen. Mit authentisch leisen Klänge bereicherten die Stubenmusik mit Brigitte Grädler, Pauline Raum, Annemarie Lobinger, Heidi Wohlfahrt und Ulrich Radl und das exquisite Hackbrett-Terzett um Heidi Wohlfahrt, Waltraud Heidingsfelder und Irmgard Steib das abendliche Konzert.
Letztere erwiesen sich ebenso an Altflöten und Klavier als versierte Musikerinnen. Und wem bis dahin noch nicht das adventliche Herz aufgegangen war, den nahm der zarte Terzett-Gesang der Schwestern Veronika, Mirjam und Magdalena Wohlfahrt vollends gefangen.
Der ausgewählte Musikgenuss kam jedoch nicht nur dem Publikum, sondern auch der lokalen Ökumene zugute: Die anstelle von Eintritt eingesammelten Spenden teilen sich die evangelische und katholische Kirche St. Stephanus brüderlich – beide Gotteshäuser sind dringend renovierungsbedürftig.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.