Die Stadt Cheb/Eger bereitet sich auf die neue Saison vor und wird auch in diesem Jahr Bauarbeiten zur Restaurierung der mittelalterlichen Gebäude durchführen. Einige Neuerungen warten dann auf die Besucher. Die kamen, trotz Corona, vergangenes Jahr in Scharen. 46.000 Touristen wurden gezählt, darunter viele aus Deutschland.
Geplant ist eine neue Dauerausstellung zur Militärgeschichte. Sie wird sich auf einige ausgewählte Kriegsepisoden konzentrieren, die für die Geschichte von Eger von großer Bedeutung waren. Eine weitere neue Attraktion wird die Freiluftausstellung auf dem Gelände des ehemaligen „Kuchelhauses“. Dieses grenzte an die Mauern des romanischen Palastes. Den Besuchern soll gezeigt werden, wie eine spätmittelalterliche Burgküche aussah.
Offene Feuerstelle
Zu sehen sind Nachbildungen von altem Geschirr und Küchenutensilien, eine offene Feuerstelle mit Rost und Spießen, typische Küchenmöbel und viele andere Details. Durch mehrsprachige Beschreibungen werden die Besucher darüber informiert, wie man in einer mittelalterlichen Küche einst arbeitete.
Der Backsteinmauer im Osten, die südlichen Kasematten, wurden über mehrere Jahre hinweg schrittweise restauriert. Die Festungsräume im südöstlichen Teil und die angrenzende Bastion werden ein neues Dach erhalten. Außerdem wird das Gebäude von innen komplett umgebaut, damit dort eine völlig neue Ausstellung eingerichtet werden kann.
Fokus auf Rotbuche im Burghof
Die imposante Rotbuche im Burghof, bisher von den Besuchern wenig beachtet, soll künftig ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören: Beim Wettbewerb um den Titel „Baum des Jahres“ gehört die Rotbuche bereits zu den zwölf Finalisten unter vielen Nominierten.
Bei der Renovierung der Burg ist vermutlich eine Überdachung des Palas unumgänglich. Der Hauptgrund dafür ist das Wasser in den Ruinen, das auf die Nordwand des romanischen Saalbaues mit seinen wertvollen Marmorfenstern drückt.
Auch eine teilweise Überdachung könnte schon helfen, wenn ein schräges Dach auf die ursprünglichen Balkenbodenöffnungen gebaut wird. Damit wäre zumindest ein Teil des Gebäudes vor Nässe geschützt. Falls auch der ehemalige Fußboden wieder aufgebaut wird, können die Besucher aus den fünfteiligen Rundbogenfenstern auf das Tal des Flusses Eger hinab blicken.
Palas, Turm und Doppelkapelle
- Die Geschichte der Egerer Burg reicht bis zu Beginn des 12. Jahrhunderts zurück und ist unter anderem mit dem mächtigen Geschlecht der Staufer verbunden, aus dem eine Reihe römisch-deutscher Könige und Kaiser hervorging.
- Kaiser Friedrich Barbarossa ließ gegen Ende des 12. Jahrhunderts die ursprüngliche Burganlage zur Kaiserpfalz ausbauen.
- Erhalten geblieben sind Reste des einst glanzvollen Palas, der Turm und vor allem die einzigartige romanisch-gotische Doppelkapelle.
- Geöffnet bis einschließlich März samstags und sonntags von 10 bis 15 Uhr, danach von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr; in den Sommermonaten Juni, Juli August, 10 bis 18 Uhr. (Quelle: hrad-cheb.cz/de)
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