Die Stadt Eger hat auch 2021 wieder drei "Persönlichkeiten des Jahres" ernannt. Unter ihnen ist diesmal Günther Juba aus Waldsassen. Er erhält diese Auszeichnung für seinen Einsatz im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der Entwicklung der tschechisch-deutschen Beziehungen.
In der Laudatio, die auf der Homepage der Stadt Eger veröffentlicht ist, wird Juba als "grenzüberschreitender Brückenbauer" bezeichnet. Laut eigener Aussage prägt das Jahr 1968, als der "Prager Frühling" gewaltsam niedergeschlagen wurde, sein politisches Denken bis heute. "Mitleid und Bewunderung für die Menschen in der ČSSR weckten sein Interesse für die noch unbekannten Nachbarn", heißt es in der Laudatio.
Große gemeinsame Chance
Den Fall des Eisernen Vorhangs habe Juba nicht nur als Befreiung, sondern auch als große gemeinsame Chance für Eger und Waldsassen betrachtet. Aus den ersten Begegnungen mit Bürgern aus Eger Anfang der 1990er seien bald Freundschaften entstanden - und der gemeinsame Wunsch nach guten nachbarschaftlichen Beziehungen.
Als Beispiel wird die 1995 geschlossene Schulpartnerschaft mit der Sonderschule (Zvlástní skola) in Franzensbad genannt, die der ehemalige Förderschulrektor vorantrieb. Als sich aber in dieser Zeit das politische "Klima immer mehr verschlechterte, begründete Juba 2000 mit Gleichgesinnten den Deutsch-Tschechischen Stammtisch "Ahoj sousedé! - Hallo Nachbar!". Durch persönliche Begegnungen sollten Vorurteile abgebaut werden.
Beiträge für "Neuen Tag" und Touristinfo
Seit 2008 berichtet der 78-Jährige zudem immer wieder im "Neuen Tag" über Entwicklungen, Sehenswürdigkeiten und historische Ereignisse in Eger und Umgebung. Außerdem verfasst er seit 2014 Beiträge für die deutschsprachigen Seiten des Touristischen Informationszentrums Cheb. Eine Auswahl aus diesen Texten wurde 2020 von der Stadt Eger als zweisprachiges Buch herausgegeben. Der Titel lautet "Cheb a Waldsassen (Eger und Waldsassen): Darin werden Begebenheiten aus der Vergangenheit beschrieben, die für beide Nachbarstädte bedeutsam waren. Außerdem wird in der Laudatio noch auf einige weitere Aktionen verwiesen, die der Ausgezeichnete für die tschechische Stadt geleistet hat.
Auswahl aus Vorschlägen
"Es ist eine große Ehre für mich und ein Zeichen guter grenzüberschreitender Nachbarschaft", kommentiert Juba den Preis. Die Auszeichnung "Persönlichkeit des Jahres" hätte eigentlich Bürgermeister Antonín Jalovec beim Neujahrsempfang übergeben. Allerdings fiel der Termin aufgrund der Corona-Pandemie aus. Seit vier Jahren wählt der Rathauschef drei "Persönlichkeiten des Jahres" aus Vorschlägen von Bürgern und Verbänden aus. Neben Juba erhielten zwei Bürger aus Eger die Auszeichnung in den Bereichen "Gesundheits- und Sozialamt" sowie "Wohltätigkeitsaktivitäten und bürgerschaftliches Engagement".
"Es ist eine große Ehre für mich und ein Zeichen guter grenzüberschreitender Nachbarschaft."
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