"Dieser Beutezug ist keine Zufallstat", ist Dietmar Winterberg überzeugt. Der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz in Regensburg listete am Montag rund zehn Einzeltaten auf, die in der Nacht zum vergangenen Freitag in Ehenfeld und außerhalb des Hirschauer Ortsteils entlang der Kreisstraße AS 19 begangen wurden.
Die Verdachtsmomente zielen auf Insider aus der Reitsportszene oder auch auf durchreisende Ganoven, die möglicherweise Auftragstaten verübt haben. Das bedeutet aber auch, dass die kriminelle Tour wohl vorbereitet war.
Größeres Fahrzeug
Die Auswahl der Objekte dürfte - zumindest was einen massiv betroffenen Reitstall anlangt - einige Zeit des Augenscheins in Anspruch genommen haben. Will heißen, die Polizei setzt nun darauf, dass jemand bereits im Vorfeld der Ein- und Aufbruchsnacht zum vergangenen Freitag in und rund um Ehenfeld verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben könnte.
Der eigentliche Tatzeitraum lag zwischen Donnerstagabend gegen 21.15 Uhr und Freitagmorgen, 6 Uhr. In dieser Spanne müssen die Unbekannten mit einem größeren Fahrzeug unterwegs gewesen sein.
Alleine aus dem Pferdedomizil in Ehenfeld - dort haben wohl an die 30 Besitzer ihre Tiere untergestellt - verschwanden zumindest 18 Reitsättel sowie zahlreiche Trensen und Zaumzeug sowie viel weiteres Reitsportzubehör.
Die genaue Auflistung wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so Winterberg, "weil eine Vielzahl von Eigentümern betroffen ist". Bis dato geht die ermittelnde Amberger Kriminalpolizei hier von einem Beutewert von rund 55 000 Euro aus.
Weitere Ziele
Die Täter hatten es jedoch nicht nur auf diese Anlage abgesehen, sondern auch auf weitere Ziele, so etwa auf drei Feldscheunen nahe der Kreisstraße AS 19. Daraus verschwanden unter anderem Reifen, eine Kreissäge, ein Rasenmäher und Elektrogeräte, die insgesamt rund 2500 Euro wert sind. Der Sachschaden macht hier rund 700 Euro aus.
Vom Boot bis zur Mikrowelle
Außerdem wurden zwei Gartenhäuser und ein Wohnwagen heimgesucht, wiederum nahe der Kreisstraße AS 19. Mitgehen ließen die nächtlichen Besucher alles, was nicht niet- und nagelfest war. Darunter Bestecke, Jagdtrophäen, Pokale, Haushaltsgeräte, ein Tretboot, eine Mikrowelle, einen Stuhl und verschiedene Elektrogeräte - alles in allem in einem Gesamtwert von über 6500 Euro. Zurück blieben aber auch Instandsetzungskosten von über 500 Euro. Schließlich gehen aus einer weiteren Feldscheune in Ehenfeld noch ein Stromaggregat und eine Kreissäge für rund 1000 Euro ab.
Die Kripo fragt nun, ob jemand in der Nacht zum vergangenen Freitag oder auch zuvor schon verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat. Hinweise werden erbeten (09621/89 00).
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