29.09.2019 - 14:02 Uhr

Einblicke in Ursensollens Natur und Kultur

Einblicke in die Natur, Kultur und Entwicklung seiner Heimatgemeinde vermittelte Josef Schmaußer, Heimatpfleger von Ursensollen, 21 Mitgliedern des Amberger Zweigvereins des Oberpfälzer Waldvereins. Tour organisierte Anna Gottschalk.

Vor dem Fledermauskeller stellte sich die Wandergruppe des OWV zum Erinnerungsfoto. Vorne in der Mitte: Wanderleiterin Anna Gottschalk. Bild: schß
Vor dem Fledermauskeller stellte sich die Wandergruppe des OWV zum Erinnerungsfoto. Vorne in der Mitte: Wanderleiterin Anna Gottschalk.

Als erstes Ziel wurde das im Entstehen begriffene 3D-Planetarium auf dem Rängberg angesteuert. Westlich der Ortschaft entsteht hinter dem Sportplatz eine Sternwarte mit Planetarium. Bauherr des Projekts, das 2,2 Millionen Euro kostet, ist die Gemeinde, die nach der Fertigstellung den Bau an den Förderverein Volkssternwarte Amberg-Ursensollen verpachten wird. Der Naturpark Hirschwald ist mit im Boot und auch Mittel aus der Jugendförderung fließen. So komme das Vorhaben auf eine Förderquote von rund 70 Prozent, wobei der Freistaat und die EU die Hauptfinanziers sind. Eröffnung soll noch vor Weihnachten sein.

17 Jugendliche aus Deutschland und der ganzen Welt packten im Sommer 2018 in Ursensollen beim alten Kellerhäusl mit an, um den ehemaligen Bräukeller am Ortsrand von Ursensollen auf Vordermann zu bringen und gestalteten ihn zum Fledermauskeller um. Das Vorhaben war ein gemeinsames Projekt der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste in Bonn, dem Amt für ländliche Entwicklung der Oberpfalz und der Gemeinde Ursensollen.

Neben den Umbauarbeiten hatten die Jugendlichen zwischen 16 und 26 Jahren Gelegenheiten, in Ausflügen die Region kennenzulernen und sich untereinander auszutauschen.

Schweden wüteten

Das nächste Ziel war das Allmannsfelder Trockental. 1644 zerstörten die Schweden die dortige Hitzelmühle, denn der Hausener Bach entsprang früher bei Wolfsfeld. Wie häufig im Karst sucht sich das Bächlein nun unterirdisch seinen Weg. Immer wieder beeindruckt das Industriedenkmal Hoibrücke, das großartigste Viadukt der ehemaligen Bahnstrecke Amberg - Lauterhofen (1903 bis 1972). Beherzte Ursensollener Bürger konnten in den 1970er-Jahren gerade noch die Sprengung verhindern. Neu war den Gästen, dass das Bauwerk schon auf dem Gebiet der Marktgemeinde Kastl liegt. Einen großartigen Blick auf die Hoibrücke hat man vom Rieder Felsen. Der nun mundartliche verschliffene Name kommt von der Ortschaft Richt ganz in der Nähe. Im Urkataster hieß die Ortschaft Dürrensricht.

"In der langen Nacht"

Der Weg führte weiter in Richtung Hohenkemnath. Bei der Grundschule überschreitet man die Bistumsgrenze. Der Ort Ursensollen gehört zur Diözese Eichstätt, Hohenkemnath zu Regensburg. Die Rundsicht bis in den Oberpfälzer Wald und nach Norden zum Fichtelgebirge ist laut Schmaußer ein großes Plus der Region. Man passierte kurz vor dem Ort einen Trassenrest der Hohen Straße, vor 3000 Jahren eine wichtige West-Ost-Route. Auch den ungewöhnlichen Straßennamen "In der langen Nacht" konnte der Heimatpfleger erklären. Hier lagen einst die Schlossäcker. Die Ochsen, die während des Tages für Anspanndienste im Einsatz waren, wurden in der Nacht auf eine "lange Nachtweide" getrieben und konnten dort grasen. Die Einkehr in der Pizzeria "Willi" rundete die Wanderung mit vielen Natur- und Kultureindrücken ab.

 
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