Die wohl populärste Route liegt im Westen. Durch Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada erstreckt sich die 2438 Meilen lange Strecke, das sind knapp 4000 Kilometer. Der Vorteil: Auf dem Weg liegen sowohl einige der wohl berühmtesten Städte der USA, aber auch viele Nationalparks. Die perfekte Mischung also. Es empfiehlt sich, den Roadtrip in einer der größeren Städte zu beginnen, denn die Flüge dorthin sind vergleichsweise billig und die Infrastruktur am Besten. Das macht es einfach, sich einen Mietwagen zu besorgen und sich mit den nötigsten Sachen einzudecken. Wir starten deshalb in Las Vegas.
Las Vegas
Von Nürnberg beispielsweise dauert der Flug in die quirlige Stadt zwischen 14 und 16 Stunden. Dafür liegt der Flughafen nur knapp 8 Minuten vom Las Vegas Strip entfernt und der Weg ins Zentrum ist dadurch nur noch ein Katzensprung. Der erste Punkt auf der To-Do-Liste: einen Mietwagen organisieren. Die sind in den USA vergleichsweise günstig, für eine Woche zahlt man je nach Größe selten mehr als 200 bis 300 Euro. Wer sich vorher über die nötigen Versicherungen informiert hat ist deutlich im Vorteil, denn die Verträge sind selten leicht zu verstehen. Ist das geschafft, sollte man sich mindestens zwei Tage Zeit nehmen, um Las Vegas zu entdecken. Gerade als Neuling ist es erst einmal sinnvoll, zu Fuß die vielen Casinos und Hotels zu erkunden. Die breite Straße müssen wir eigentlich nie überqueren, denn der Weg führt durch die Hotelkomplexe hindurch überall hin. Verlaufen inklusive. Ebenfalls sehenswert sind die Wasserspiele vor dem Bellagio, die Stadt bei Nacht oder der Stratosphere Tower.
Valley of Fire
Bereit aufzubrechen? Wir fahren weiter, nach knapp einer Stunde im Auto und rund 80 Kilometern, kommen wir im Valley of Fire an. Früh morgens loszufahren lohnt sich, denn die Hitze wird schnell unerträglich. Von hier gibt es verschiedene Trails zum Wandern, Campingplätze unterwegs laden zum Verweilen ein. Von den Parkplätzen aus kommt man zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, beispielsweise zum Crazy Hill oder zur Fire Wave. Ein Tag reicht, um hier alles zu erkunden.
Monument Valley
Die erste längere Autofahrt unseres Roadtrips steht an. Wir fahren ins 6 Stunden entfernte Monument Valley, das aus unzähligen Filmen und Werbespots bekannt ist. Es befindet sich im Reservat der Navajo Nation, dem größten Indianerreservat der USA. Fährt man ins Valley, wird man schon bald zum Visitor Center geleitet, von dort aus bietet sich der erste, atemberaubende Blick auf die berühmten Sandsteinformationen. Wirklich sehenswert ist der „17 mile loop drive“, der einmal durch das Valley führt und mit dem eigenen Auto befahrbar ist. Unterwegs können wir an Parkplätzen aussteigen und das Gelände erkunden. Wir übernachten im „The View“, das von Navajos verwaltet wird und einen wunderschönen Blick auf das Valley freigibt.
Horseshoe Bend
Ein netter Zwischenstop rund zwei Stunden entfernt ist der Horseshoe Bend. Von einem Parkplatz aus erreicht man die berühmte Schleife des Colorado River. Perfekt für atemberaubende Fotos.
Route 66 – Kingman
Die legendäre Route 66, leider nur noch in Teilen befahrbar, lässt sich nirgends so gut erleben wie in Kingman. Als wir in das viereinhalb Stunden entfernte Städtchen fahren, fühlen wir uns zurückversetzt in die 1950er. Die Shops, die Tankstellen und generell das ganze Leben hier, alles ist ein bisschen Vintage und lässt die Route 66 lebendig erscheinen.
San Diego
Mit sechs Stunden Autofahrt in den Knochen kommen wir in San Diego an. Für den ersten Tag empfehlen wir das Cabrillo National Monument zu besuchen. Der Ausblick von dort ist absolut traumhaft. Strände gibt es hier auch genug, wir finden La Jolla mit seinen Palmen und weißem Sandstrand am Schönsten. Shopping kommt hier auch definitiv nicht zu kurz, es gibt mehrere Malls und Outlets. Eine Küstenstadt mit sehr viel Flair – zwei Tage sollten mindestens für San Diego eingeplant werden.
Los Angeles
Nach nur zwei Stunden Fahrt wartet schon die nächste Stadt auf uns: Los Angeles. Am Rodeo Drive könne wir uns zwar nichts kaufen, aber vor den Schaufenstern der Luxusläden ein bisschen träumen. Natürlich darf weder der Walk of Fame noch das Dolby Theatre fehlen. Wer in Los Angeles ist, muss schließlich auch mal nach Hollywood und die Star-Luft schnuppern. Eine Tour durch das Studio der Paramount Pictures lohnt sich ebenfalls, denn welche Studios man sieht, entscheidet sich danach, welche gerade frei sind.
San Francisco
Ins sieben Stunden entfernte San Francisco fahren wir zwei Tage später. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört das berühmte Hafenviertel Fisherman’s Wharf mit seinen Fischrestaurants und dem Pier 39, an dem man wunderbar Seelöwen beobachten kann. Ganz in der Nähe befindet sich die Lombard Street, die kurvenreichste Straße der Welt, die wir natürlich auch unbedingt einmal runterfahren müssen. Nicht zu vergessen ist natürlich die Golden Gate Bridge. Sie lässt sich am besten zu Fuß überqueren.
Yosemite Nationalpark
Nach all den Städten haben wir wieder Lust auf ein bisschen Natur und fahren vier Stunden weiter in den Yosemite Nationalpark. Wir wandern hier durch Mariposa Grove, den größten Mammutbaumhain des Parks und fühlen uns winzig. Auch die berühmten Wasserfälle des Parks sind sehenswert. Vom Glacier Point aus sehen wir das ganze Tal, wirklich beeindruckend.
Death Valley
Unser letzter Stop ist das knapp 7 Stunden entfernte Death Valley. Wir fahren direkt zum Dantes View nach oben und steigen auf den Bergrücken, um das Tal ganz von oben zu sehen. Ansonsten lassen wir die Weite des Valleys und die Hitze einfach auf uns wirken, die scheinbar endlose Fläche ist enorm beeindruckend.
Jetzt geht es wieder zurück zum Start, nach Las Vegas. Mindestens drei Wochen sollte man für diesen Roadtrip einplanen, um möglichst nicht in Zeitdruck zu geraden. Wir können jetzt verstehen, was die Faszination Amerika ausmacht, und warum so viele das Land mit dem Auto erkunden. Ein Roadtrip ist ein ausgewachsenes Abenteuer und unvergesslich, man muss sich nur trauen und einfach mal abfahren!
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