Bereits zum dritten Mal, nach 2016 und 2018, konnte Veranstalter Günter Preuß dem Publikum erneut Boogielicious in der ausverkauften Kulturscheune Elbart präsentieren. Dem Konzept der Kulturscheune entsprechend begann der Abend um 18 Uhr mit Kulinarik. Gegen 20 Uhr betraten dann die beiden sympathischen und kontaktfreudigen Musiker die Bühne.
Boogie-Pianist Eeco Rijken Rapp (Piano und Gesang) aus den Niederlanden und David Herzel (Schlagzeug) aus Bielefeld, die durch ganz Europa touren, sind derzeit eine der außergewöhnlichsten Boogie-Formationen. Eeco Rijken Rapp begann bereits im Alter von acht Jahren mit dem klassischen Klavierspiel. Als er erstmals Swing, Boogie Woogie und Jazz hörte, bevorzugte er ab da das Boogie-Klavier. Er wurde zu einem europaweit gefeierten Pianisten, der auch durch Amerika tourte.
Der Schlagzeuger David Herzel spielte unter anderem mit Paul Kuhn und Klaus Doldinger zusammen. Vor einigen Jahren gewann er den Kreativ-Preis Deutschlands. Seit 2007 spielen beide zusammen und sind dabei in ganz Europa unterwegs. Mit einem Lächeln im Gesicht erzählten sie im Interview, das Oberpfalz-Medien bei dem Auftritt in der Elbarter Kulturscheune mit den Musikern geführt hat, dass der gemeinsame feinsinnige Humor, wechselseitige Toleranz und Akzeptanz ein wichtiges Bindeglied zwischen ihnen ist. Von der wunderbaren Oberpfalz und ihren Menschen, mit denen sie schnell in Kontakt kommen und die im Einklang mit der Natur leben, schwärmten beide im Gespräch.
Mit ihrer handgemachten Musik und den naturbelassenen Instrumenten wollen sie den unverfälschten Klang des Instruments und das Rauschen der Besen vermitteln, erklärte David Herzel. Ihre Musik soll für die Zuhörer erfrischend und etwas sexy sein. Bei jedem Auftritt wollen sie immer wieder Neues ausprobieren.
Dem Publikum in Elbart stellten sich die beiden als die kleinste Bigband der Welt vor. „Lasst uns eine Party feiern und tanzt zu dieser erfrischenden Musik!“, forderte Herzel die Gäste auf. Dann legten sie los mit Spielfreude und Virtuosität. Bei „Midnight Boogie“ zeigte Rapp sein ganzes Können. Er flog mit den Fingern förmlich über die 88 schwarzen und weißen Tasten. Mit einem „huhuuuuu“ begleiteten die Zuhörer den „Honky tonk train“, so dass der Zug förmlich durch die Kulturscheune ratterte. „Hymn to freedom“ sorgte für andächtige Stille und Berührtheit bei den Zuhörern. Am Ende sangen alle mit bei „Oh when the Saints go marching in“.
Im Zusammenspiel harmonierten beide Musiker an diesem Abend auf wunderbare Art und Weise. Meist gab Rapp mit der Virtuosität des Klaviers den Ton an, während Herzel sein Schlagzeug mit den Besen förmlich streichelte, um dann, wenn sich das Klavier zurückhielt, meisterhaft und mit Spielfreude auf dem Schlagzeug zu improvisieren.
„Fantastisch, wunderbar, großartige Musiker“, war das Fazit der Zuhörer, zu denen sich die beiden Künstler zum Ausklang des Abends auf ein Bier und Gespräche dazu gesellten.
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