Seit 67 Jahren regiert Elizabeth II. in Großbritannien. Sie ist zwar offiziell Staatsoberhaupt, konzentriert sich aber aufs Repräsentieren statt auf die Politik. Nun hätte "her Majesty" aber eingreifen sollen, als Premierminister Boris Johnson das Parlament für den No-Deal-Brexit ausgesetzt hat.
Die verhängte Zwangspause für die Abgeordneten ist eine undemokratische Aktion. Johnsons Handeln erinnert an einen verzweifelten Herrscher. Abwarten und Tee trinken? Zu spät. Die Königin hätte ein Machtwort sprechen, ein Veto gegen das Aussetzen des Parlaments einlegen müssen. Auch, wenn das nur symbolisch gewesen wäre und keine Auswirkung hätte haben müssen. Auch, wenn sich Elizabeth II. als Oberhaupt einer parlamentarischen Monarchie normalerweise nicht in die Politik einmischt. Aber was ist in Großbritannien im Moment schon normal?
Und sie hätte noch weiter gehen können: Es wäre ein kluger Schachzug gewesen, den No-Deal-Brexit-Läufer aus dem Spiel zu kicken. Erhält ein anderer Kandidat im Unterhaus eine Mehrheit, könnte die Königin Johnson absägen. Dann wäre es hoffentlich zu einem geordneten Brexit gekommen. Das wäre besser gewesen für alle - auch für die Queen. Für sie soll es im Falle von Unruhen Evakuierungspläne geben.
Von Elisabeth zu Elizabeth: Sie hätten ein Herz für die Demokratie zeigen müssen. Eine Ausnahmesituation erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. Ich bin not amused.
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