Ensdorf
18.08.2021 - 10:19 Uhr

150 Jahre Idealismus und selbstloser Einsatz: Feuerwehr Ensdorf feiert Jubiläum

Bei der 150-Jahr-Feier gehen die Mitglieder der Feuerwehr Ensdorf und ihre Gäste im Kirchenzug vom Gerätehaus zum Ehrenmal. Bild: egr
Bei der 150-Jahr-Feier gehen die Mitglieder der Feuerwehr Ensdorf und ihre Gäste im Kirchenzug vom Gerätehaus zum Ehrenmal.

Mit einer Saug-Druck-Pumpe, gezogen von einem Pferdegespann, und nicht einmal 40 Mitgliedern begann die Geschichte der Feuerwehr Ensdorf, die erstmals am 20. Mai 1870 erwähnt wurde. Inzwischen hat der Verein rund 400 Mitglieder, ein hochmodernes Gerätehaus und mehrere Fahrzeuge. Diese Entwicklung hätte beim 150. Geburtstag der Wehr im Mai vergangenen Jahres gefeiert werden sollen. Doch wegen der Corona-Pandemie mussten die Festivitäten abgesagt werden. Nun wurden sie im kleineren Kreis nachgeholt. Eingeladen waren Mitglieder der Feuerwehr Ensdorf, des Patenvereins aus Thanheim und der befreundeten Feuerwehr Ensdorf/Saar.

Den Festtag eröffnete Landrat und Schirmherr Richard Reisinger mit Grußworten am Gerätehaus. Er betonte, dass Feuerwehren zu den tragenden Säulen des Gemeinwesens gehörten. "Auf den Idealismus und den selbstlosen Einsatz der Feuerwehren können wir unmöglich verzichten", sagte er. Gezeigt habe sich das beispielsweise bei einem Ereignis, das Ensdorf im Sommer 1987 erschüttert habe. Nach tagelangem Regen sei damals ein kleiner Bach zum reißenden Strom geworden, der im Dorfkern zu einem nie dagewesenen Hochwasser geführt habe. "Das Wasser riss Mauern, Straßen, Gebäude, Fahrzeuge und Bäume mit sich. Die Klostermauer stürzte ein, Öltanks schwammen durchs Dorf und sogar das Feuerwehrhaus fiel den Wassermassen und dem Schlamm zum Opfer", erinnerte Reisinger. Trotzdem habe die Feuerwehr ihr Möglichstes getan, um die Bewohner Ensdorfs in Sicherheit zu bringen. Das sei einer der Einsätze gewesen, der allen in der Feuerwehr bis heute in Erinnerung geblieben sei, erzählte man sich beim Festabend. Im Laufe der 150-jährigen Geschichte habe es unzählige Herausforderungen für die Männer und Frauen der Wehr gegeben, beispielsweise auch den großen Klosterbrand von 1940.

Um den verstorbenen Mitgliedern zu gedenken, ging es am Nachmittag im Kirchenzug zum Ehrenmal, wo Kreisbrandrat Fredi Weiß und Vorsitzender Richard Reiser einen Kranz niederlegten. Den Festgottesdienst mit Segnung der Fahnenbänder zelebrierte Ensdorfs langjähriger Pfarrer Hermann Sturm, der dafür aus Benediktbeuren angereist war. Beim gemeinsamen Abendessen betonte Vorsitzender Richard Reiser, dass für das eigentlich geplante große Feuerwehrfest im Jahr 2020 bereits alles organisiert und bestellt gewesen war. Die Corona-Pandemie habe eine Feier aber unmöglich gemacht. Ursprünglich hätte man das Fest deshalb um ein Jahr verschieben wollen. Doch die immer noch hohen Fallzahlen im Mai 2021 hätten eine Feier erneut unmöglich gemacht. So habe man sich schweren Herzens dafür entschieden, den Geburtstag der Feuerwehr nur im kleinen Kreis zu feiern.

"Die Feuerwehr Ensdorf hat trotzdem allen Grund, stolz auf sich zu sein", betonten Ehrenschirmherr Markus Dollacker und Bürgermeister Hans Ram in ihren Grußworten. Denn die Wehr sei nicht nur stetig gewachsen, sondern betreibe mit der Kinderfeuerwehr und der Jugendfeuerwehr auch eine hervorragende Nachwuchsarbeit. Die musikalische Gestaltung des Festakts übernahm die Blaskapelle Ensdorf.

Vorsitzender Richard Reiser und Kreisbrandrat Fredi Weiß gedenken der verstorbenen Mitglieder der Feuerwehr Ensdorf. Bild: egr
Vorsitzender Richard Reiser und Kreisbrandrat Fredi Weiß gedenken der verstorbenen Mitglieder der Feuerwehr Ensdorf.
Die Festdamen der FFW Ensdorf und des Patenvereins, der Feuerwehr Thanheim. Bild: egr
Die Festdamen der FFW Ensdorf und des Patenvereins, der Feuerwehr Thanheim.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.