Ensdorf
29.06.2018 - 15:21 Uhr

Denkmalschutzmedaille für Ensdorfer Kirchensanierung

Es war eine Ehrung für herausragende Verdienste im Denkmalschutz: Pfarrer Hermann Sturm (Ensdorf) war einer von 30 Empfängern der Denkmalschutzmedaille, die das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in München überreichte.

Ministerin Marion Kiechle überreichte Pfarrer Hermann Sturm die Denkmalschutzmedaille. Steffen Leiprecht facebook.com/SL.pictures.and.more
Ministerin Marion Kiechle überreichte Pfarrer Hermann Sturm die Denkmalschutzmedaille.

(eik) Der Geistliche nahm die Auszeichnung für die Katholische Kirchenstiftung Ensdorf St. Jakob entgegen. Die Denkmalschutzmedaille würdigt in diesem Fall die Instandsetzung der Pfarrkirche St. Jakobus. Kunstministerin Marion Kiechle zeichnete in München insgesamt 30 Persönlichkeiten und Einrichtungen aus allen sieben Regierungsbezirken Bayerns aus.

"Denkmäler sind Geschichtsquellen, die uns viel über die Vergangenheit verraten können; anders als schriftliche Quellen tun sie dies unkommentiert - sie transportieren Fakten, nicht Meinungen", betonte die Ministerin. Die Träger der Denkmalschutzmedaille bewahrten mit ihrem Engagement "das kulturelle Erbe Bayerns", so dass auch nachfolgende Generationen aus diesen Quellen schöpfen können: "Denkmalpflege gibt unserer Vergangenheit eine Zukunft."

Mit der Denkmalschutzmedaille wurden seit 1978 mehr als 1000 Menschen ausgezeichnet, wie Kiechle sagte: "Die Preisträger haben Bau- und Kunstdenkmäler durch ihr Engagement vor dem Verfall bewahrt und sie durch Instandsetzungen in die Zukunft geführt. Menschen wie Sie sind ein großes Glück für die bayerische Denkmallandschaft." Die Auszeichnung erhielt Pfarrer Sturm stellvertretend für die Katholische Kirchenstiftung Ensdorf St. Jakob. Anerkennung zollte Kiechle dem Architekturbüro Carola Setz (Regensburg), vor allem aber "allen ehrenamtlich mitwirkenden Mitgliedern der Kirchenverwaltung, die in unzähligen Stunden Eigenleistung zum Gelingen der Maßnahme beigetragen haben".

Generalkonservator Mathias Pfeil ergänzte, die Preisträger hätten größtes Engagement für ihre Denkmäler gezeigt: "Sie haben sie mit viel Leidenschaft, Ausdauer und Verständnis fit für die Zukunft gemacht." Vorschläge für die Auszeichnung mit der Denkmalschutzmedaille machen die Regierungen, Bezirke, Landkreise, Kirchen, der Landesverein für Heimatpflege und das Landesamt für Denkmalpflege. Mit dem Journalistenpreis werden Personen ausgezeichnet, die sich durch ihre Berichterstattung besonders um die Denkmalpflege verdient gemacht haben. Die Broschüre "Denkmalschutzmedaille 2018" stellt alle Preisträger und ihre Projekte ausführlich vor. Interessenten können diese beim Landesamt bestellen oder im Internet (www.blfd.bayern.de) herunterladen.


Info:

Hintergrund

Die Ensdorfer Pfarrkirche St. Jakobus steht in einer langen Tradition, wie Ministerin Marion Kiechle deutlich machte: Zwischen 1695 und 1717 an der Stelle errichtet, an der auch der romanische Vorgängerbau stand, war sie zunächst Abteikirche des Klosters. Im Innenraum seien neben dem Stuckmarmor vor allem die Deckenfresken hervorzuheben. Die hochwertige Ausstattung stand im Mittelpunkt der Instandsetzung unter Regie der katholischen Kirchenstiftung. Ab 2014 seien die Arbeiten mit „höchstem konservatorischem Anspruch“ erledigt worden. Unter anderem wurde laut Kiechle der bauzeitliche Natursteinboden aus Kelheimer Plattenkalk überarbeitet und das Deckengemälde über dem Hochaltar – vielleicht das Erstlingswerk von Cosmas Damian Asam – gereinigt worden. Im vergangenen Oktober habe Ensdorf dann nicht nur das Ende der Instandsetzung sondern auch das 300-jährige Bestehen der Kirche gefeiert.

 
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