Ensdorf
01.02.2024 - 14:33 Uhr

Enormer Preisanstieg beim Wasser in Ensdorf erfordert Erklärung

Der Wasserpreis in Ensdorf und Thanheim ist enorm nach oben geschnellt. Da besteht Erklärungsbedarf bei den Bürgerversammlungen in diesen Orten. Aber auch andere Themen stoßen auf Interesse, etwa der neue Bauhof.

Gut besucht waren die drei Bürgerversammlungen in der Gemeinde Ensdorf. Bezüglich des Planungsstands für den neuen Bauhof merkte Bürgermeister Hans Ram an, dass die Standortfrage im Gemeinderat umstritten sei. Bei den Zusammenkünften in Ensdorf und Thanheim bildete die enorme Wasserpreiserhöhung das zentrale Thema. Das Gemeindeoberhaupt erläuterte den Kostenanstieg von 1,19 auf 3,44 Euro pro Kubikmeter plus Mehrwertsteuer und stellte fest: „Wir hätten vor 20 Jahren mit der Erhöhung der Wassergebühren und gleichzeitig auch mit der Erneuerung der gesamten Wasserversorgung starten müssen.“ Auch ohne die auf 1,45 Millionen Euro geschätzten Investitionskosten in den nächsten vier Jahren wäre der Wasserpreis sehr hoch. Das sei mit ein Grund, warum sich der Gemeinderat gegen Verbesserungsbescheide entschieden habe. Erhöht werden muss laut Ram aufgrund der neuen Globalberechnung auch der Preis für Abwasser von 1,59 auf 3,28 Euro pro Kubikmeter.

In seinen Ausführungen verwies der Bürgermeister auf den Rückgang der Einwohnerzahl in der Gemeinde auf 2063 Bürger, was unter anderem an der im Vergleich zu den Geburten (2023: 21) viel höheren Zahl an Sterbefällen (2023: 412) in den vergangenen Jahren liege. Die Gemeinde ist Ram zufolge derzeit schuldenfrei und weist aufgrund der hohen Einnahmen aus dem Einkommenssteueranteil und der Gewerbesteuer über eine relativ hohe Steuerkraft (1170 Euro pro Einwohner) auf, was sich negativ auf die Schlüsselzuweisungen auswirkt.

Ram ging auf Kinderkrippe und Kindergarten ein, deren Beiträge sich erhöhen werden. In der Mittelschule Ensdorf seien die Weichen gestellt für eine notwendige zweite Gruppe in der Offenen Ganztagsbetreuung. Dazu wird nach seinen Angaben die Hausmeisterwohnung saniert und ein Gruppenraum angebaut. Die Kosten werden auf 1,15 Millionen Euro geschätzt bei einer effektiven Förderung von 45 Prozent.

Wie der Bürgermeister mitteilte, wurde der Klärteich in Thanheim saniert, wo sich die Feuerwehr über die Inbetriebnahme eines neuen TST-Fahrzeugs freuen habe können. Für den Bauhof habe die Gemeinde einen Radlader angeschafft, auf dem Wasserhaus und dem Rathaus seien Photovoltaikanlagen installiert worden. Für Ram stellte im zurückliegenden Jahr die Eröffnung des neuen Edeka-Marktes einen Höhepunkt dar. Probleme bereitet dem Bürgermeister zufolge derzeit der Aushub eines Stillgewässers, da ein Breitbandkabel durch dieses Areal verlaufe. Die Maßnahme sei als ökologischer Ausgleich für die Genehmigung des Verbrauchermarkts gefordert gewesen. Nach Ansicht einiger Besucher sollte für die Kosten der Verlegung das Planungsbüro in Regress genommen werden.

Weitere Anliegen der Bürger waren die Verkehrssituation an der Kreisstraße vor dem Edeka-Markt. Hier werde weder ein Zebrastreifen noch eine Geschwindigkeitsbeschränkung genehmigt, erklärte der Bürgermeister, der auf Anfrage informierte, dass zum Schaffen von Wohnraum für Geflüchtete zwei private Wohnungen gemeldet worden seien. An den Kreuzwegstationen am Eggenberg sollen die Namen der Spender wieder sichtbarer gemacht werden. Die bis 2028 geforderten Wärmeplanung durch die Gemeinde liege aufgrund der ungewissen Fördersituation derzeit auf Eis.

In Wolfsbach regten die Bürger die Prüfung eines alternativen Standorts für den geplanten Mobilfunkturm an. Da die Abbiegespur an der Staatsstraße oft nicht gestreut sei, solle die Gemeinde die Zuständigkeit prüfen und für Abhilfe sorgen, wurde verlangt. Diskutiert wurde außerdem eine zeitlichen Anlieferbegrenzung für den Grüngut-Container.

 
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