Ensdorf
08.05.2019 - 15:04 Uhr

Geld stinkt auch beim Adel nicht

Alle Register ihres Könnens zog bei der Premiere des Lustspiels „Currywurst und Kaviar“ von Beate Irmisch die bewährte Spielgruppe der Ensdorfer Pfadfinder unter der Regie von Erich Wein. Es wurden Tränen gelacht.

Während Butler Johann (Tobias Rester) Pfefferminztee kredenzt grantelt Gräfin Eleonore von Schippenstiel (Annika Braun) über die Kälte im Haus und muss hören „Wir haben seit letzter Woche kein Heizöl mehr“. Bild: sön
Während Butler Johann (Tobias Rester) Pfefferminztee kredenzt grantelt Gräfin Eleonore von Schippenstiel (Annika Braun) über die Kälte im Haus und muss hören „Wir haben seit letzter Woche kein Heizöl mehr“.
Pfarrer Maifeld (David Breitkopf, links) sagt „Poldi, ich kann nicht mehr“ als sein Freund Graf Leopold Schippenstiel (Werner Scharl) ihn anfleht, weiter die Alimente für ihn zu zahlen. Bild: sön
Pfarrer Maifeld (David Breitkopf, links) sagt „Poldi, ich kann nicht mehr“ als sein Freund Graf Leopold Schippenstiel (Werner Scharl) ihn anfleht, weiter die Alimente für ihn zu zahlen.
Hulda Knackfisch (Agnes Graf) und Oma Serafine (Bettina Scharr) sind begeistert, als Wurstkönig Moritz Knackfisch (Jochen Lehr) Graf Leopold Schippenstiel (Werner Scharl) als seinen Adoptivvater begrüßt. Gräfin Eleonore von Schippenstiel (Annika Braun, Zweite von rechts) ist nicht begeistert. Bild: sön
Hulda Knackfisch (Agnes Graf) und Oma Serafine (Bettina Scharr) sind begeistert, als Wurstkönig Moritz Knackfisch (Jochen Lehr) Graf Leopold Schippenstiel (Werner Scharl) als seinen Adoptivvater begrüßt. Gräfin Eleonore von Schippenstiel (Annika Braun, Zweite von rechts) ist nicht begeistert.
Hulda Knackfisch (Agnes Graf) glaubt wegen eines Jugendbildes des Barons (links oben) in des Butlers Neffen Matthias den Baron zu erkennen und sinkt mit ihrem Mann in die Knie, Tochter Josefine staunt. Bild: sön
Hulda Knackfisch (Agnes Graf) glaubt wegen eines Jugendbildes des Barons (links oben) in des Butlers Neffen Matthias den Baron zu erkennen und sinkt mit ihrem Mann in die Knie, Tochter Josefine staunt.

Nach einer kurzen Einführung durch Spielleiter Wein begann die Komödie: Mit warmen Hausschuhen, mit einer Decke vor Kälte geschützt sitzt Gräfin Eleonore von Schippenstiel (Annika Braun) im Sessel am Bühnenrand und liest in der Tageszeitung. Sie grantelt: „Das gibt es doch nicht. Das reine Barvermögen des Wurstkönigs Knackfrisch wird auf umgerechnet 25 Millionen geschätzt. Wie kann man nur mit einer gewöhnlichen Currywurst so viel Geld verdienen?" Butler Johann (Tobias Rester), mit Pelzmütze und Schal im stilvollen Cutaway, kredenzt Pfefferminztee und näselt auf der Frage nach der Kälte im Haus „Wir haben seit letzter Woche kein Heizöl mehr. Da Graf Leopold Schippenstiel (Werner Scharl) noch nie ein guter Geschäftsmann war, hohe Wettschulden hat und seit Jahren Alimente zu zahlen hat, ist der Karren in den Dreck gefahren. Das Schloss steht kurz vor dem Verkauf, es muss etwas geschehen.

Da bietet sich an, dass Wurstkönig Moritz Knackfisch (Jochen Lehr) gerne durch Adoption zum Baron und seine Frau Hulda (Agnes Graf) zur Baronin werden möchte. Gräfin Eleonore will eine Adoption in die Gänge bringen, Butler Johann ist entsetzt, meint aber resigniert „Geld stinkt nicht“. Pfarrer Maifeld (David Breitkopf) hat Dringendes mit seinem Freund Graf Leopold zu besprechen: Er könne einpacken, wenn rauskomme, dass er seit über 20 Jahren für deinen Freund Poldi die Alimente in der Kreisstadt einzahle „und die letzten Fünf Jahre habe ich für dich gezahlt, weil du kein Geld mehr in der Tasche hast“.

Nun geht es Schlag auf Schlag: Butler Johann bringt auf silbernem Tablett einen Brief, den der Graf zur Seite legt, Feuerwehrsirenen ertönen und die Pfarrersköchin Jolante (Theresa Hofmann) erscheint rußverschmiert und mit einem Bräter in den Händen. Das Pfarrhaus ist nicht mehr bewohnbar, der Hasenbraten mit Rotkraut und Knödeln aber gerettet. Als dann auch noch das Ehepaar Knackfisch mit der schwerhörigen Mutter Serafine (Bettina Scharr) und Tochter Josefine (Laura Braun) ankommen, Butler Johann seinen Neffen Matthias Rosenfeld (Christoph Rester) in seiner Wohnung einquartiert, wird das Durcheinander perfekt.

Da glaubt doch Hulda Knackfisch in des Butlers Neffen den Baron zu erkennen und sinkt mit ihrem Mann in die Knie. In Gräfin Eleonore von Schippenstiel aber sehen der Wurstkönig und seine Frau das Dienstmädchen. Dann noch Großmutter Serafine, im Pelz und Zigarre im Mund, und Tochter Josefine, die ein Auge auf den Butler-Neffen Matthias wirft. Wie das Ganze weitergeht, was noch alles geschieht, das kann man in den Vorstellungen im Theatersaal im Haus der Begegnung am Freitag, 10., Samstag, 11. Mai, jeweils um 19 Uhr und Sonntag, 12. Mai (Konzertbestuhlung) um 14 Uhr erfahren. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Beginn. Kartenreservierung täglich ab 16 Uhr bei Bettina Scharr (0175/2 18 99 65).

 
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