Nach einer kurzen Einführung durch Spielleiter Wein begann die Komödie: Mit warmen Hausschuhen, mit einer Decke vor Kälte geschützt sitzt Gräfin Eleonore von Schippenstiel (Annika Braun) im Sessel am Bühnenrand und liest in der Tageszeitung. Sie grantelt: „Das gibt es doch nicht. Das reine Barvermögen des Wurstkönigs Knackfrisch wird auf umgerechnet 25 Millionen geschätzt. Wie kann man nur mit einer gewöhnlichen Currywurst so viel Geld verdienen?" Butler Johann (Tobias Rester), mit Pelzmütze und Schal im stilvollen Cutaway, kredenzt Pfefferminztee und näselt auf der Frage nach der Kälte im Haus „Wir haben seit letzter Woche kein Heizöl mehr. Da Graf Leopold Schippenstiel (Werner Scharl) noch nie ein guter Geschäftsmann war, hohe Wettschulden hat und seit Jahren Alimente zu zahlen hat, ist der Karren in den Dreck gefahren. Das Schloss steht kurz vor dem Verkauf, es muss etwas geschehen.
Da bietet sich an, dass Wurstkönig Moritz Knackfisch (Jochen Lehr) gerne durch Adoption zum Baron und seine Frau Hulda (Agnes Graf) zur Baronin werden möchte. Gräfin Eleonore will eine Adoption in die Gänge bringen, Butler Johann ist entsetzt, meint aber resigniert „Geld stinkt nicht“. Pfarrer Maifeld (David Breitkopf) hat Dringendes mit seinem Freund Graf Leopold zu besprechen: Er könne einpacken, wenn rauskomme, dass er seit über 20 Jahren für deinen Freund Poldi die Alimente in der Kreisstadt einzahle „und die letzten Fünf Jahre habe ich für dich gezahlt, weil du kein Geld mehr in der Tasche hast“.
Nun geht es Schlag auf Schlag: Butler Johann bringt auf silbernem Tablett einen Brief, den der Graf zur Seite legt, Feuerwehrsirenen ertönen und die Pfarrersköchin Jolante (Theresa Hofmann) erscheint rußverschmiert und mit einem Bräter in den Händen. Das Pfarrhaus ist nicht mehr bewohnbar, der Hasenbraten mit Rotkraut und Knödeln aber gerettet. Als dann auch noch das Ehepaar Knackfisch mit der schwerhörigen Mutter Serafine (Bettina Scharr) und Tochter Josefine (Laura Braun) ankommen, Butler Johann seinen Neffen Matthias Rosenfeld (Christoph Rester) in seiner Wohnung einquartiert, wird das Durcheinander perfekt.
Da glaubt doch Hulda Knackfisch in des Butlers Neffen den Baron zu erkennen und sinkt mit ihrem Mann in die Knie. In Gräfin Eleonore von Schippenstiel aber sehen der Wurstkönig und seine Frau das Dienstmädchen. Dann noch Großmutter Serafine, im Pelz und Zigarre im Mund, und Tochter Josefine, die ein Auge auf den Butler-Neffen Matthias wirft. Wie das Ganze weitergeht, was noch alles geschieht, das kann man in den Vorstellungen im Theatersaal im Haus der Begegnung am Freitag, 10., Samstag, 11. Mai, jeweils um 19 Uhr und Sonntag, 12. Mai (Konzertbestuhlung) um 14 Uhr erfahren. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Beginn. Kartenreservierung täglich ab 16 Uhr bei Bettina Scharr (0175/2 18 99 65).
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