(sön) "Kein Weltfriede ohne Religionsfriede" sei die Grundthese des bekannten katholischen Theologen Hans Küng, des Initiators und Stiftungsgründers des Projekts "Weltreligionen - Weltfrieden - Weltethos": Dies betonte Johann Bauer, Bildungsreferent der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) bei der Eröffnung der Ausstellung Weltethos im Kloster Ensdorf.
Bauer fügte an, die Ausstellung sei als Unterstützung zu sehen, "da es sich bei Weltethos vor allem um ein Projekt und einen Prozess handelt". Ein Gottesdienst in der Hauskapelle des Klosters war vorausgegangen. Er wurde ebenso wie die Eröffnung der Ausstellung musikalisch von der Gruppe Cababana um Agnes Kramer umrahmt. Pater Christian Liebenstein betonte in seiner Predigt, Christen hätten "den Auftrag, im Schulterschluss mit allen Religionen und mit allen Menschen guten Willens uns für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung auf diesem Planeten einzusetzen." Dies sei umso wichtiger in der Zeit der Globalisierung, der liberalen Marktwirtschaft und eines entfesselten Finanzkapitals.
Johann Bauer erklärte, dass Hans Küng sich die Aufgabe gestellt habe, die Religionen auf ihre Grundwerte hin zu durchleuchten: "Und siehe da, bei allen Religionen findet sich eine gemeinsame Basis von friedliebenden Worten und Handlungen". Dazu habe es eine internationale Entwicklung gegeben. Vor 25 Jahren sei in Chicago ein Weltparlament der Religionen gegründet worden, das eine "Erklärung zum Weltethos" abgab. Laut Bauer ein moralisch-ethischer Grundkonsens, bezogen auf das Zusammenleben der Menschen, und gemeinsame Grundstandards.
"Das Ethos ist und bleibt eine Dimension innerhalb der einzelnen Religion und zwischen den Religionen", fügte KEB-Bildungsreferent Christian Irlbacher an. Also keine Einheitsreligion, auch kein Religionscocktail und kein Religionsersatz durch Ethos. Vielmehr ein Bemühen um den dringend erforderlichen Frieden zwischen den Menschen dieser Welt.
Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 15. November, im Kloster Ensdorf zu sehen. Begleitveranstaltungen mit Pater Alfons Lindner sind für Gruppen und Schulklassen möglich.















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