Fazit dieser Premiere beim Tag der Regionen: Das Ehrenamt ist unverzichtbar bei der Gestaltung eines guten Lebens.
Es war die erste Ehrenamtsbörse im Landkreis. Die Schirmherrschaft hatte Manfred Lehner, Leiter der Volkshochschule Amberg-Sulzbach. Organisatoren waren die Freiwilligen-Agentur Amberg und der Naturpark Hirschwald. 14 Vereine und Institutionen beteiligten sich. Lehner betonte: "Heimat ist auch ein Ort aktiver Lebensgestaltung in einer vertrauten Lebenswelt. Deshalb finde ich den Ansatz des Tags der Regionen, das ehrenamtliche Engagement von Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, großartig".
Auch Melanie Hahn, Leiterin der Umweltstation des Klosters, lobte diese Premiere mit ihren Aktionen, Impulsreferaten und Infos. Auf die gesellschaftliche Verantwortung aufmerksam zu machen und bürgerschaftlich Engagierte zu gewinnen, sei das Ziel, erläuterte Barbara Hernes, Projektleiterin des Seniorenmosaiks des Naturpark Hirschwald. Sie freute sich, dass sich Vereine und Organisationen wie die Freiwilligen-Agentur Amberg, das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit, die Köhlerfreunde und der Historische Verein Ebermannsdorf, der Karate-Club Kümmersbruck und der Sozialdienst katholischer Frauen beteiligten. Auch der VdK-Ortsverband Rieden/Ensdorf, der Landesbund für Vogelschutz, die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas-Sozialstation und die DJK Ensdorf, der Kreisjugendring, die Nachbarschaftshilfe der Naturpark-Gemeinden, der Bayerische Landessportverband und das Seniorenmosaik präsentierten ihre Angebote, um weitere Ehrenamtliche zu finden.
Ergänzend gab es Vorträge von Johann Ludwig ("VdK - Ehrenamt und Hilfe"), Ursula Erb, Landesarbeitsgemeinschaft für Freiwilligen-Agenturen ("Was bedeutet Ehrenamt in Bayern", "Zusammenarbeit im Haupt- und Ehrenamt") sowie Manfred Hörmannsdorfer von der Freiwilligen-Agentur Amberg ("Hilfe durchs Ehrenamt für Neuzugewanderte").
Freiwilligen-Agentur
Manfred Hörmannsdorfer von der Freiwilligen-Agentur stellte diese als Koordinierungszentrum für bürgerschaftliches Engagement vor: "Sie berät Menschen, die sich in ihrer Freizeit engagieren möchten, aber auch Institutionen, Vereine und Organisationen in allen Fragen bürgerschaftlichen Engagement." Die Freiwilligenagentur, deren Träger das Sozialamt der Stadt Amberg ist, steht unter Leitung von zwei Teilzeitkräften und hat 140 ehrenamtliche Helfer aus allen Altersgruppen - Deutsche und Zugewanderte. Kooperationspartner der Amberger Freiwilligen-Agentur sind die Caritas, der Malteser-Hilfsdienst, die Johanniter, der Bürgertreff und der Sozialdienst katholischer Frauen.
"Welche Projekte werden von Ehrenamtlichen betreut?": Diese Frage stellte Hörmannsdorfer in den Raum und beantwortete sie auch gleich:
Im Projekt "Amberger Youngsters helfen" seien 13- bis 16-jährige Schüler im caritativen Bereich tätig.
Hilfe bei Einkauf, Behördengang oder Arztbesuch bietet der Besuchsdienst für bedürftige ältere und kranke Menschen
Deutschkurse werden angeboten, 13 Dolmetscher für zehn Sprachen stehen in einem internen Pool zur Verfügung.
Einmal pro Woche gibt es eine Vermittlung zum Einstieg in das Ehrenamt.
Unter dem Motto "Campus Kids" kommen Ehrenamtliche als Ernährungs- oder Näh- und Sprachpaten in Kindergärten.
25 Flüchtlingspaten kümmern sich aktuell um etwa 107 Personen.
"Deutschland blüht" heißt das neue Projekt der Insektenbotschafter, das für die Erhaltung und Renaturierung der Natur und zur Erhaltung der Insektenvielfalt steht.
Kinderbetreuung gibt es für Flüchtlinge, damit ihre Eltern frei sind für Behördengänge oder Sprachkurse
40 Lesepaten kooperieren mit neun Schulen
Neben dem Welt-Frauen-Café gibt es monatlich am ersten Samstag ein Treffen ausschließlich mit Flüchtlingsfrauen zum Kochen, Sprechen und Kulturaustausch
Wohnberatung wird älteren und behinderten Menschen zur Anpassung der Wohnverhältnisse angeboten
Die Arbeit der Lehrstellenpaten umfasst neben der Verbesserung der Deutschkenntnisse die Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungen, die Begleitung zu Behörden, Hilfe beim Lesen und Ausfüllen von Formularen
"Die große Dankbarkeit unserer Schutzbefohlenen ist ein wesentliches Merkmal unserer positiven Erfahrung", fasste Manfred Hörmannsdorfer zusammen. Auch sei von Behördenchefs zu erfahren, dass ohne die Leistungen der Freiwilligen-Agentur und ihrer Kooperationspartner die Integration alle Flüchtlinge wesentlich beeinträchtigt, ja fast unlösbar wäre.
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