Für die Offene Ganztagsbetreuung der Mittelschule Ensdorf wurden in den vergangenen Monaten die Räume der ehemaligen Lehrerwohnung saniert, ein Aufenthaltsraum für die Schüler angebaut und der Außenbereich mit Parkplätzen versehen. Seit Schuljahresbeginn können die Betreuerinnen Beate Schmalzbauer und Gabi Wolf die neuen Räume für die Essensausgabe, Hausaufgabenbetreuung oder Spiele nutzen. 1,15 Millionen Euro investierte die Gemeinde in die Neugestaltung der Offenen Ganztagsbetreuung, wobei sich der Freistaat Bayern mit einer Förderung von 635.000 Euro beteiligt.
Bei der offiziellen Einweihung begrüßten jetzt Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse der Mittelschule Ensdorf in einer gespielten Vokabel-Abfragestunde die Gäste in den neuen Räumen. Darunter Ensdorfs Bürgermeister Hans Ram, die Vertreter der Bauplanung sowie der ausführenden Handwerksbetriebe. Die Notwendigkeit einer Offenen Ganztagesbetreuung werde in einer kleinen Gemeinde wie Ensdorf nicht von jedermann gesehen, sagte der Bürgermeister. Doch die Realität sehe heute so aus, dass viele Eltern zu zweit berufstätig sind, und alleinerziehende Eltern Vollzeit arbeiten müssten, um nicht ins Bürgergeld abzurutschen.
Von Fertigpizza ernährt
Was machen Kinder, wenn die Eltern am Nachmittag nicht zu Hause sind? „Sie werden von Fertigpizza ernährt und von Computerspielen, Chatrooms oder anderen sozialen Medien betreut“, beantwortete Ram diese rhetorische Frage, um hinzuzufügen: „Gesunde Ernährung, das Anfertigen der Hausaufgaben, die Vorbereitung auf Proben und das Vokabellernen haben da einen schweren Stand.“ Mit dem Neubau könnten nun zwei Gruppen betreut werden, womit eine größere Flexibilität im Angebot für das Nachmittagsprogramm gegeben sei. Das Projekt zeige auch, wie wichtig der Gemeinde die Qualität der Mittelschule sei, betonte der Bürgermeister, der abschließend allen dankte, die am Zustandekommen des pädagogisch so wichtigen Bauwerks beteiligt waren.
Rektorin Helga Gradl erinnerte an die bisherigen Räume der OGS, die in die Jahre gekommen seien, viel zu klein und ungeeignet waren, um den Schülern und ihren Bedürfnissen nachmittags gerecht zu werden. „Nicht die Genialen, die Zähen erreichen ihr Ziel.“ Gemäß diesem Spruch von Elsa Rentrop handelte die pädagogische Leitung der Schule. „Wir waren zäh und ließen keine Gelegenheit aus, um auf die Dringlichkeit der Baumaßnahme hinzuweisen“, so die Rektorin. Ihr besonderer Dank galt Nicholas Hollweck vom Planungsbüro Hollweck, das mit viel Kreativität und Spontanität auf die zahlreichen Überraschungen während des Baus reagierte, sowie Hausmeister Stefan Reinwald, der täglich – auch in den Ferien – auf der Baustelle war, die Handwerker koordinierte, Ansprechpartner für alle war und das Ziel am ersten Schultag mit der OGS beginnen zu können, stets im Auge behielt.
Passgenaues Angebot
Die Bedeutung und Wichtigkeit der Nachmittagsbetreuung stellte Schulamtsdirektor Stephan Tischer heraus. Die OGS biete tolle und wertvolle Angebote, entlaste bei Hausaufgaben, verbessere die Sprachkenntnisse und ermögliche das Treffen von Freunden. Sie trage zur Entwicklung von sozialen und kognitiven Fähigkeiten bei und helfe bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagte Tischer. Entscheidend seien die pädagogische Begleitung und attraktive Lern- und Aufenthaltsräume. Die Mittelschule Ensdorf sei stark mit einem passgenauen und vielfältigen Angebot und eine starke Ganztagsbetreuung mache sie noch stärker.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Harald Schwartz sagte, in Bayern werde jeder dritte Euro in die Bildung investiert und dieser Schwerpunkt solle so auch bleiben. Schwartz, dessen fünf Kinder verschiedene Schulen besuchen, schätzt das bayerische Schulsystem und bemängelte, dass allgemein derzeit vieles „grau“ gesehen werde, obwohl es eigentlich „viel, viel besser“ sei. Bernhard Heinisch, der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, freute sich ebenfalls, dass die gelungenen Räumlichkeiten für die Kinder der Nachmittagsbetreuung geschaffen wurden. Mit Fürbitten, Gebeten und Weihwasser gab Pfarrer Slawomir Niemczewski den hellen und modern eingerichteten Räumen den kirchlichen Segen, ehe Nicholas Hollweck den Schlüssel symbolisch an Rektorin Helga Gradl und Bürgermeister Hans Ram überreichte.














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