Ensdorf
22.10.2018 - 17:53 Uhr

Passende Wohnformen fehlen

Zukunft, Wohnen, Ensdorf - das sind die Schlagwörter, die Architektin Martina Dietrich über ihre Präsentation stellt. Sie beschäftigt sich im Vortrag unter anderem mit einer Frage: Wie wollen Menschen in Zukunft wohnen?

Architektin Martina Dietrich zeigte in ihrem Power-Point-Vortrag „Zukunft. Wohnen. Ensdorf.“ Beispiele aus der kommunalen Praxis zum Thema „Wie wollen wir morgen wohnen?“ auf. Bild: sön
Architektin Martina Dietrich zeigte in ihrem Power-Point-Vortrag „Zukunft. Wohnen. Ensdorf.“ Beispiele aus der kommunalen Praxis zum Thema „Wie wollen wir morgen wohnen?“ auf.

Martina Dietrich, Planungsbüro Stadt und Raum Amberg, referierte aus Anlass der Senioren-Aktiv-Wochen im Gasthaus Dietz zum Thema Wohnformen von morgen. Sie zeigte Beispiele aus der Praxis in verschiedenen Kommunen sowie aus der Lehre und Forschung der Architekturfakultät der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg.

Darin wurden Anforderungen und Lösungen dargestellt, die Wohnen auf dem Land auch zukünftig attraktiv machen könnten. Den zentralen Fragen "Wie kann bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden?" und "Wie können innerörtliche Potenziale aktiviert werden?", stellte sie vier Thesen gegenüber: Erstens, das Angebot an neuen Wohnformen verhindert den Wegzug der wachsenden Generation 65+ und macht das Wohnen auch für Jüngere interessanter.

Zweitens, die Entwicklung vielfältiger Wohn- und Lebensformen im Ortskern führt zur schrittweisen Revitalisierung und zum Zuzug der jungen und alten Generation zurück an den Altort. Drittens, durch Zuzug weiterer älterer Menschen entstehen Interessengruppen mit ähnlichen Bedürfnissen und dadurch werden Arbeitsplätze geschaffen. Viertens, die Nutzung vorhandener Bausubstanz für nachhaltige Wohnkomplexe verhindert den Identitätsverlust und schleichenden Siedlungsfraß.

Die Architektin bezog sich auf eine Kommunalstatistik, nach der die Einwohnerzahl von Ensdorf noch als stabil zu sehen sei, jedoch würde in Zukunft die Anzahl der älteren Menschen erheblich zunehmen. Der Gebäudebestand sei mit 662 Wohngebäuden überwiegend auf Einfamilienhäuser ausgerichtet. Dietrich: "Es fehlt an Starterwohnungen für junge Erwachsene und an neuen Wohnformen für die Älteren." Am Beispiel der Gemeinde Hohenstadt stellte die Expertin die Entwicklungsziele für den historischen Ortskern einer kleinen Gemeinde dar. Zudem sprach sie die Nachverdichtung durch Austrag, barrierefreie Einfamilienhäuser für Ältere sowie Wohnangebot und Versorgung an. Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Anwesenden auch über betreutes Wohnen und die örtliche Situation.

Architektin Martina Dietrich zeigte Beispiele aus der kommunalen Praxis zum Thema „Wir wollen wir morgen wohnen?“ auf. Bild: sön
Architektin Martina Dietrich zeigte Beispiele aus der kommunalen Praxis zum Thema „Wir wollen wir morgen wohnen?“ auf.
 
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