Die letzten Renovierungsarbeiten an der 1849 erbauten Kirche waren 1988, 1980 wurde der Glockenstuhl renoviert. Die Kirchenverwaltung hat eine Außenrenovierung vorgegeben. Die Notwendigkeit wurde vom Bischöflichen Baureferat genehmigt, aus baufachlicher Sicht kann die Baumaßnahme in einem Bauabschnitt durchgeführt werden. Der Start der Außensanierung ist im Frühjahr 2020 angedacht.
Eine Begehung mit Kirchenpfleger Herbert Argauer fand bereits statt. Dabei wurde festgestellt, dass im Sockelbereich Putzhohlstellen, Abplatzungen und Spuren von Ausbesserungsarbeiten zu erkennen waren. So wäre der durchfeuchtete Sockelputz abzuschlagen und fachgerecht nach erfolgter Voruntersuchung zu erneuern. Die Fassade wird einheitlich neu getüncht, ein Kirchenmaler als restauratorische Fachbauleitung hinzugezogen. Die Abstimmung erfolgt mit dem Bischöflichen Baureferat und dem Landesamt für Denkmalpflege.
Risse und Holzschädlinge
Auch bei den Windeisen an den Kirchenfenstern sind Verrostungen festgestellt, im Inneren zieht sich ein Riss vom Gesims bis in den Fundamentbereich. Hier sollte noch geprüft werden, inwieweit dieser Riss von einer Unstetigkeit im Fundamentbereich oder durch Schäden im Dachstuhl herrührt.
Was noch zu den Renovierungen im kommenden Jahr folgen muss, ist die Prüfung der Blitzschutzleiteranlage, sowie die Statik des Dachstuhls. Festgestellt wurde am Dachstuhl und auf der Empore ein Befall von Holzschädlingen, eine Begasung ist notwendig. Diese wurde in den letzten Tagen bereits begonnen. Die Überprüfung mit einer Firma und Kirchenpfleger Argauer zeigte einen frischen und aktiven Befall durch Nagekäfer am Gestühl. Massiver Bohrmehlauswurf ist auf der Empore und unterhalb des Brüstungsbalkens zu erkennen, ebenso am Fußbodenbereich und an einem Schrank. Am Dachstuhlkonstruktionsholzwerk liegt frischer Befall durch den Hausbock vor. Auch Fäulnispilzbefall ist an einigen Hölzern erkennbar.
Bei der Begasung des Kirchenschiffes hat oberste Priorität die Sicherheit. Dazu müssen die Kirchenanlieger nach dem amtlichen Lageplan und der Anrainerliste über das Vorhaben informiert werden, so dass während der Begasung der Absperrbereich nicht betreten wird. Damit während der Maßnahme kein Gas nach außen austritt, werden alle Öffnungen abgedichtet. Sichergestellt ist nun ein gasdichter Verschluss der Dachluke als Verbindung vom Kirchenraum zum Kirchdach. Bevor das giftige Gas eingebracht wird, wird die Abdichtung mit einem ungiftigen überprüft.
Der nur mit Dachziegel abgedeckte Dachraum kann nicht abgedichtet werden, deshalb wird hier ein Sprühverfahren angewendet. Damit der Sprühnebel alle Holzteile erreicht, muss der Dachraum gründlich gereinigt werden. Die Reinigung von alten Baumaterial, Spinnweben, Wespennestern, Fledermauskot und Staub übernahmen vier Kirchenverwaltungsmitglieder in Eigenleistung.
Achten auf die Fledermäuse
Auch eine Begehung mit Fledermaus-Landkreisbetreuer Markus Liebl fand bereits statt. Genehmigt wurde, dass der Kirchenraum begast wird und die Dachbalken bis Dezember mit Holzschutzmitteln zu behandeln sind. Festgestellt wurden im Kirchendach Kotansammlungen auch verstreut große Köttel. Diese rühren vom „Braunen Langohr“ und vom „Großen Mausohr“. Gesehen wurden ausfliegende Fledermäuse, die über das Kirchdach zum Dorfplatz flogen. Arten wie Zwerg- und „Mückenfledermaus“ wurden beobachtet, die den Bereich zwischen Kirche und Dorfsiedlung, Baumbestand und einem nahen Kuhstall als Jagdhabitat nutzen.
Die Auswertungen ergaben Rufsequenzen, die auf Rauhhautfledermaus und „Großer Abendsegler“, möglicherweise auch auf „Langohr“, „Mopsfledermaus“ und „Großes Mausohr“ hinweisen. Nach Abschluss der Maßnahmen werden die Hangplätze der Tiere wie auch die Schalllöcher als Ein- und Ausflugsöffnungen unverändert im bisherigen Zustand verbleiben.
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