Erbendorf
14.02.2022 - 16:27 Uhr

Botschaften und Briefe für Erbendorfer Bürgerinitiative

Rund 450 "Spaziergänger" waren am Sonntag in Erbendorf unterwegs.

Das Banner am Stadtpark Erbendorf war vollgeschrieben. Bild: Maximilian Seiler/exb
Das Banner am Stadtpark Erbendorf war vollgeschrieben.

Rund 450 "Spaziergänger" kamen am Sonntag wieder nach Erbendorf. "Keine besonderen Vorkommnisse" hat es laut Bernhard Gleißner, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Kemnath, gegeben. Lediglich von einer "geringen Verkehrsbeeinträchtigung" berichtet er auf Nachfrage. Eine weitere angemeldete Versammlung habe es nicht gegeben.

Zufrieden mit ihrer Aktion sind die Mitglieder der Initiative "Solidarisches Erbendorf": Sie hatten am Bauzaun beim Stadtpark, der derzeit gesperrt ist, ein Banner angebracht, auf das die Teilnehmer der "Spaziergänge" ihre Beweggründe schreiben konnten. Es sei "komplett vollgeschrieben", wie Maximilian Seiler berichtet. Auch teilweise lange Briefe hätten sie erhalten, sagt Seiler als einer der Sprecher der Bürgerinitiative. In der nächsten Zeit sollen Banner und Briefe ausgewertet werden. "Wir sind auf dem richtigen Weg", zeigt sich Seiler optimistisch. Auch wenn er weiß, dass die Initiative wohl nicht alle der "Spaziergänger" erreichen wird, "aber die Mehrheit", hofft er. "Wir wollen Angst nehmen", sagt Seiler, mit dem Banner sei schon ein Ansatz geschaffen. Er appelliert: "Es wäre schön, wenn sich jemand melden würde, der für die 'Spaziergänge' verantwortlich ist." Weiter sagt der Notfallsanitäter: "Wenn Nazis mitgehen, dann werden wir uns dagegen positionieren."

"Wir beobachten das schon von Anfang an", sagt Lisa Bregler. Die Initiatorin und ihr Freundeskreis sahen sich auch am Sonntag die "Spaziergänge" an - genauer: die Zusammensetzung der Teilnehmer. "Wir schätzen es so ein, dass sich Leute daran beteiligen, denen irgendwas nicht passt", sagt sie. Sie und ihre Freunde beschäftigten sich schon lange mit der Nazi-Szene, gewisse Leute würde man da dann mittlerweile schon kennen. "Wir wollen darauf aufmerksam machen, mit wem man da 'spazieren' geht." Lisa Bregler ist mittlerweile auch enttäuscht von der Politik, weil die "Spaziergänger" unbehelligt durch die Stadt laufen könnten.

Erbendorf11.02.2022

"Wir sind auf dem richtigen Weg."

Maximilian Seiler

"Wir beobachten das schon von Anfang an."

Lisa Bregler

 
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