Erbendorf
02.09.2022 - 10:53 Uhr

Bürgerhaus Erbendorf nimmt Formen an

Das Gebäude mit dem großen Hoftor aus Granit prägt die Bräugasse. Seit gut zwei Jahren wird daran gebaut. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, es einer neuen Nutzung zuzuführen: als Bürgerhaus für Vereine und soziale Einrichtungen.

Ein stattliches Bürgerhaus, das in der Bräugasse steht. Nach dem Brand 1796 wurde das Giebelhaus mit den großen Nebengebäuden errichtet. Ein „Fuhrunternehmen“ hatte im 19. Jahrhundert dort ebenso sein Zuhause, wie das Handwerk des Schusters und sogar ein Fahrradhandel. Doch in den vergangenen 30 Jahren wurde es ruhig um dieses Haus.

Ein Leerstand ist seit Jahren zu verzeichnen. Während das Haupthaus einigermaßen in Schuss gehalten wurde, verfielen die Nebengebäude. Unter dem früheren Bürgermeister Hans Donko entstand die Idee, hier ein Bürgerhaus unterzubringen. Dabei galt die Tatsache, dass das gesamte Anwesen als Einzeldenkmal beschrieben ist und somit komplett erhalten bleiben muss, als besonders schwierig.

Großer Mehrzwecksaal

Im Rahmen des Investitionspakets „Soziale Integration im Quartier“ des Bundes und der Länder konnte eine Förderung erreicht werden. 2019 erfolgte dann der Startschuss für die Arbeiten, die das Planungsbüro RSP aus Bayreuth begleitet.

„Das gesamte Anwesen mit Haupthaus und angrenzenden Nebengebäuden wird saniert“, erklärt Bürgermeister Johannes Reger. Vorgesehen seien im Erd- und Obergeschoss Räume für Beratungs- und Sprechzimmer, für die Tafel, die Volkshochschule und für die örtlichen Vereine. „Im Nebengebäude entsteht ein großer Mehrzwecksaal“, fügt er hinzu. Immerhin sollen in diesem Saal rund 100 Personen Platz finden. „Bestens geeignet für Vorträge, Unterhaltungsnachmittage oder Informationsabende oder kleinere Konzerte“, sagt Reger.

Bei der bislang erfolgten Sanierung ergaben sich gerade beim Nebengebäude einige Schwierigkeiten. So waren die beiden Giebel in einem schlechten Zustand und neigten sich bereits zur Seite. Deshalb wurde wegen Einsturzgefahr auch die Einbahnstraße zwischen Bräugasse und Jahnstraße für den Verkehr gesperrt.

Barrierefrei

Anfang August erfolgte nun die Aufrichtung des westlichen Giebels. Dazu wurden die losen Steine im obersten Giebel entfernt und die Giebelseiten wie bei einem Sandwich beidseitig verschalt und mit einer Seilwinde langsam wieder in die Vertikale versetzt. Entsprechend wurde das Fundament der Giebelwand untermauert und verstärkt. Die kritische Bauphase ist damit überstanden. „Die Innenarbeiten im Haupthaus sind bereits im Gange“, berichtet Reger. In einem nächsten Schritt wird auf dem Nebengebäude ein neuer Dachstuhl aufgebracht. „Dann läuft der Innenausbau auch im Winter im Kultursaal weiter.“

„Wichtig für uns ist, dass sämtliche Ebenen des Bürgerhauses über einen Aufzug barrierefrei erreichbar sind.“ Wert legt der Bürgermeister auf die Tatsache, dass sämtliche Planungen in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und der Städtebauförderung erfolgt seien. „Das Bürgerhaus wird das Stadtbild wesentlich aufwerten und ein Zentrum kultureller Aktivitäten in unserer Stadt werden.“

Info:

Bürgerhaus Erbendorf

  • errichtet 1796 in der Bräugasse
  • untergebracht waren ein „Fuhrunternehmen“, ein Schuster und ein Fahrradhandel
  • Leerstand seit mehreren Jahren; Haupthaus in Schuss, Nebengebäude verfallen
  • saniert wird das ganze Anwesen mit Haupthaus und angrenzenden Nebengebäuden
  • vorgesehen sind Räume für Beratungs- und Sprechzimmer, Tafel, Volkshochschule, örtliche Vereine, ein Mehrzwecksaal
 
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