Erbendorf
01.03.2023 - 15:26 Uhr

Ein Hobby, das brummt: Imkerverein Erbendorf startet "Imkern auf Probe"

Wie kann ich Imker werden? Welches Equipment wird benötigt und welche Aufgabe haben Königin, Arbeiterin und Drohne? Zum neunten Mal in Folge startet der Imkerverein Erbendorf sein Angebot „Imkern auf Probe“ und stößt auf großes Interesse.

Die Bienenhaltung genieße in der Bevölkerung derzeit eine sehr hohe Wertschätzung und ein hohes Ansehen. Mit diesen Worten eröffnete Klaus Schmidt, Vorsitzender des Imkervereins Erbendorf, den neuen zweijährigen Kurs im Gasthof „Zur Hetsche“. „Zum Glück hält das seit Jahren anhaltende kritische Umdenken im Hinblick auf den Erhalt der Artenvielfalt, unsere Natur und unsere so arg gebeutelte Umwelt durch alle Bevölkerungsschichten an.“ Auch das Interesse in der Bevölkerung an der Bienenzucht und Imkerei sei nach wie vor sehr hoch, und dass, „obwohl wir in diesem Jahr so gut wie keine aktive Werbung für das Probe-Imkern herausgegeben haben“, so Schmidt. Der Kurs sei nach seinen Worten wieder sehr gut gefüllt. Immerhin acht zukünftige Imker bekundeten beim ersten Treffen ihr Interesse an der Ausbildung.

2000 Eier pro Tag

Die Verantwortlichen des Imkervereins informierten über alles Wissenswerte zum Thema Imkern. Die drei Bienenwesen – Königin, Arbeiterin und Drohne – und deren jeweiligen Aufgaben im Stock wurden ausführlich erklärt. Grundsätzlich befindet sich nur eine Königin im Volk. Sie kann an ihrem langen, schlanken Hinterleib erkannt werden. Die Aufgabe der Königin ist die Fortpflanzung. Sie legt im Sommer bis zu 2000 Eier pro Tag. Zusätzlich sorgt sie mit ihren Duftstoffen für die Steuerung und den Zusammenhalt des Bienenvolkes. Eine Bienenkönigin hat eine Lebenserwartung von circa drei Jahren.

Drohnen, die männliche Biene, gibt es im Volk circa 1000 bis 1500. Sie sind etwas größer und plumper als die Arbeiterinnen. Ihre einzige Aufgabe im Volk ist die Begattung der Königin während des Hochzeitsfluges. Sie stechen nicht, da sie keinen Stachel besitzen. „Sie können sich selbst nicht ernähren und müssen von den Arbeiterinnen gefüttert werden“, erklärte Schmidt. Nach der Begattung werden sie aus dem Volk gejagt und sterben. Bleiben noch die Arbeiterinnen. Von ihnen gibt es zwischen 40 000 bis 60 000 Individuen. Je nach Alter übernehmen sie die verschiedensten Aufgaben: Waben reinigen, Wabenbau, Ammentätigkeit, Honigzubereitung, Wächterinnen, als Flugbiene Pollen und Nektar sammeln.

Kostengünstiger Einstieg

Der Jungimker Fabian Preuß, der vor einem Jahr seine Ausbildung begonnen hat, berichtete begeistert von seinen bisher gemachten Erfahrungen. Seit 2019 kann der Imkerverein einen Lehrbienenstand anbieten. Dort können die Probe-Imker ihr erstes Bienenvolk hegen und pflegen. In der Zeit während der Imker-Ausbildung wird jedem Probe-Imker ein „Pate“ zur Seite gestellt. Er unterstütz bei allen imkerlichen Tätigkeiten. „Nach Ablauf dieser Zeit können die Probe-Imker selbst entscheiden, ob sie ihr neues Hobby Imkern weiterführen möchten“, so Schmidt. Damit der Einstieg in die Imkerei entsprechend kostengünstig erfolgen kann, hat der Imkerverein eine ganze Liste an Leihgerätschaften angeschafft. Diese können vor allem von Jung-Imkern kostenlos genutzt werden. So kann von Leihbeuten (Bienenwohnung) über eine zur Honiggewinnung erforderliche Honigschleuder, Honigabfüllkannen, Sieben oder verschiedenen Messgeräten vieles ausgeliehen werden. „Aufgrund einer großzügigen Zuwendung haben wir jetzt für die Wachsgewinnung und -verarbeitung noch einen hochwertigen Dampfwachsschmelzer anschaffen können“, sagte Schmidt.

Bienengesundheit und Honigernte

Über Sinn und Aufgaben der Imkergerätschaften gab Obmann Wolfgang Schmidt Auskunft. Benjamin Bächer, der den Obmann bei der Ausbildung der Probe-Imker mit unterstützt, berichtete über alle erforderlichen Tätigkeiten am Bienenvolk. Nicht zuletzt verloren die Fachleute ein Wort über die Wichtigkeit der Bienengesundheit und der Bekämpfung der gefürchteten Varroa-Milbe.

Der neue Zweite Vorsitzende Florian Hingst führte virtuell durch ein Bienenjahr und stellte alle anfallenden Tätigkeiten, die ein Imker erledigen muss, vor. Vorstandsmitglied Bruno Köllner erklärte anhand einer „stichfreien“ Fotobeute den Aufbau eines Bienenstocks, das Brutnest, die Pollen- und Futterspeicher im Volk sowie das bei den Imkern und Honigliebhabern beliebte Honiglager.

 
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