"Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, die meisten sind gar nicht so entscheidend", sagte Pfarrer Christoph Zeh. "Dennoch gibt es immer wieder Entscheidungen, die einen hohen Impact, also einen großen Einfluss auf unser weiteres Leben haben. Hier können wir auf Gottes Hilfe vertrauen." Rund 90 Gläubige versammelten sich am vergangenen Samstagabend neben der Christuskirche in Windischeschenbach, um beim Jugendgottesdienst der evangelischen Steinwaldgemeinden (Erbendorf, Wildenreuth, Thumsenreuth, Krummenaab, Windischeschenbach und Friedenfels) die alltäglichen und weniger alltäglichen Fragestellungen zu ergründen.
Neben den durchaus schwierigen Fragen, was am nächsten Tag auf den Mittagstisch kommen solle, müssten Menschen hin und wieder auch schwerwiegende Entscheidungen treffen, die beispielsweise das weitere Berufsleben drastisch beeinflussen können. In einem Zwiegespräch diskutierten Maria Lehner und Anna Lorenz, ob es sich lohnt, Zeit und Geld in eine Weiterbildung zu investieren. Schließlich sei dies nicht nur mit Chancen, sondern auch mit einigen Risiken verbunden: Lohnt sich das überhaupt? Bekomme ich auch Anerkennung dafür oder eine Arbeitsstelle?
Auch Gott musste entscheiden
Auch Gott sei immer wieder vor Entscheidungen gestanden. Eine der größten, die in der Bibel beschrieben ist, sei das Schicken einer Sintflut gewesen. Die Lesung trugen Sarah Schwarz und Julia Würner vor. Die Menschheit habe sich durch ihr Tun von Gott abgewandt und ihn erzürnt. Somit habe er sie strafen und vernichten wollen. "Die viel wichtigere Entscheidung traf Gott aber danach", erklärte Pfarrer Zeh. "Er entschied sich dafür, die Menschheit trotzdem zu retten. Und so erwählte er Noah und seine Familie, eine Arche zu bauen und sich und die Tiere zu retten."
"Wir können auf Jesus schauen und das ist in allen Lebenslagen eine gute Entscheidung."
"Barmherzig, geduldig und gnädig ist er", resümierte Zeh und erklärte, Gott sei voller Güte und die Menschen könnten sehr auf ihn vertrauen. Ein Beweis dafür sei nicht nur der geschlossene Bund zwischen Gott und seinem Volk, der durch den Regenbogen sichtbar werde, es gebe auch ein gutes Beispiel: "Wir können auf Jesus schauen", erklärte der Erbendorfer Pfarrer, "und das ist in allen Lebenslagen eine gute Entscheidung."
Anwesende verfassen Abschlussgebet
Das Besondere an den Jugendgottesdiensten ist die ungezwungene Atmosphäre, fernab der üblichen Liturgie in den Sonntagsgottesdiensten. Interaktive Aktionen und moderne Kirchenmusik, vorgetragen von der evangelischen Jugendband, sorgen für eine tolle Stimmung. Auch in Windischeschenbach waren die Gläubigen, die sich für Zeit mit Gott an jenem Abend entschieden, aktiv mit in den Gottesdienst eingebunden. An einer Gebetswand wurden Wünsche und Bitten gesammelt, die zusammen das Abschlussgebet bildeten. Nicht nur an die Alten und Kranken wurde hier gedacht. Auch für den dänischen Nationalspieler Christian Eriksen, der bei der Fußball-Europameisterschaft auf dem Spielfeld kollabiert war, wurden beste Genesungswunsche erbeten.
"Der Abschied fällt mir und meiner Familie nicht leicht."
An einer zweiten Station erteilten Pfarrer Zeh und sein Kollege Manuel Sauer Gottes Segen, eingerahmt von zwei Regenbögen, die das Jugendgottesdienstteam gestaltet hatte. Kurz vor Gottesdienstende richtete Pfarrer Zeh noch ein paar persönliche Worte an die Gläubigen: "Ich habe eine Entscheidung mit viel Impact getroffen", sagte er, "und werde nun in Nürnberg tätig werden." Er bedankte sich für sechs wunderschöne Jahre im Steinwald, mit all den Mitarbeitern und dem tollen Jugendgottesdienstteam. "Der Abschied fällt mir und meiner Familie nicht leicht", beendete er schließlich den Gottesdienst. Mit "My lighthouse", dem traditionellen Abschlusslied der Jugendband, schallten abschließend noch wohl bekannte Klänge durch Windischeschenbach. Der nächste Jugendgottesdienst ist für 25. September geplant.
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