Seit 2015 ist Christoph Zeh evangelischer Pfarrer in der Gemeinde Erbendorf. Für ihn ist es ein Beruf, der ihm einen tieferen Sinn gibt, wie er sagt. Nun, nach sechs Jahren, kehrt der gebürtige Nürnberger wieder zurück in seine Heimat. Vergessen wird er die nördliche Oberpfalz aber keineswegs, sagt er.
Der Beruf des Pfarrers ist Christoph Zeh fast schon in die Wiege gelegt worden. Der Glaube, die Kirchenarbeit, zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Als Sohn eines Pfarrers war er schon immer in die Gemeindearbeit eingebunden. Und das "mit Freude", wie er sagt. Die Religion war schon immer ein wichtiger Teil von ihm. "Aber eigentlich", lacht Zeh, "wollte ich nie in die Fußstapfen meines Vaters treten."
"Bin hängen geblieben"
Ergeben hatte sich der Weg erst, als er älter wurde. "Ich hatte einen tollen Religionslehrer in der Oberstufe", erinnert sich Zeh. Geprägt habe ihn das. Nach seinem Abitur ging er schließlich zum Theologie-Studium nach Neuendettelsau. "Und dann bin ich hängen geblieben", sagt er und lacht.
Seine erste Station als Pfarrer führte Christoph Zeh direkt in die nördliche Oberpfalz. 600 Gemeindemitglieder in Erbendorf, 500 Gemeindemitglieder in Windischeschenbach. Zeh schmunzelt. "Da kennt man schon seine Schäfchen." Positiv und ganz offen seien er und seine fünfköpfige Familie vom ersten Tag an empfangen worden. "Die Oberpfalz ist ja oft als rau verschrien." Ein Klischee. Die Menschen, sagt er, habe er durchwegs als herzlich empfunden.
Tradition und Respekt auf dem Land
Am Dorf sei das Leben als Pfarrer deutlich anders als in größeren Städten. Tradition und Respekt würden am Land herrschen. Der "Herr Pfarrer" habe da noch einen Stellenwert. Das ist Zeh in seinem Wirken in seiner Gemeinde besonders aufgefallen. Woanders sei das nicht so. Auch außerhalb der Kirchenmauern, im Alltag, würden die Menschen hier auf ihn zukommen, das Gespräch suchen. Als Landpfarrer, erzählt Zeh, habe man nie wirklich Feierabend.
Fehlen würden ihm, wenn er bald in Nürnberg wirkt, nicht nur diese Begegnungen, sondern auch die "wunderschöne Landschaft". Oft gehe er mit seiner Familie im Steinwald spazieren, genießt dort die Ruhe und die unberührte Natur.
In besonders guter Erinnerung bleibt ihm die ökumenische Zusammenarbeit vor Ort in seinem Arbeitsalltag. "Mit dem katholischen Kollegen Pfarrer Martin Besold und dem Team der katholischen Pfarrgemeinde ist und war es wirklich eine sehr gute und bereichernde Zusammenarbeit."
"Gut, auch weiterzuziehen"
Das Zeitfenster, in dem ein Pfarrer an einem Ort wirkt, seien fünf bis zehn Jahre. "Ich denke, es ist gut, dann auch weiterzuziehen, denn irgendwann sind die Dinge zu sehr eingefahren." Darum habe er nun die Gelegenheit genutzt, wieder zurück in die Heimat zu kehren.
Sein Arbeitsalltag wird sich dort, in Nürnberg, ändern. "Ich bin wirklich gespannt, wie es dann ist, Pfarrer in der Stadt zu sein." Am Land sei er für vieles selbstständig verantwortlich. Teilweise sei er dreimal an einem Tag auf der Kanzel gestanden. In Nürnberg sei das Team dagegen größer.
Unterstützung von Familie
Uneingeschränkte Unterstützung erhält Zeh von seiner Familie. Vor allem von seiner Frau Kristin. "Wir ziehen an einem Strang." Auch seine Frau ist in der Gemeinde engagiert, teilt den tiefen Glauben mit ihrem Mann. Für die Familie sei der Umzug deshalb kein Problem.
"Ich freu mich einfach so auf dahaam", gibt der junge Pfarrer zu. Und auf seinen "Club". Er lacht. "Ich bin zwar kein fanatischer Fußballfan, aber beim FC Nürnberg muss man schon leidensfähig sein." Seine Wirkstätte wird im Nürnberger Osten gelegen sein - zwischen Tiergarten und Club-Gelände.
Verabschiedungsgottesdienst
Der Verabschiedungsgottesdienst von Pfarrer Christoph Zeh wird am Sonntag, 30. Juni, um 10 Uhr in Erbendorf sein. Geplant ist ein Freiluftgottesdienst. Ab dem 1. Juli wird der Pfarrer in Nürnberg wirken.
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