Eigentlich ist die Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins erst im Herbst. Doch wegen der Wahl der Delegierten zur Kommunalwahl wurde in der Sportklause Helgert bereits jetzt eine Mitgliederversammlung anberaumt. „Einen langen Bericht will ich mir diesmal ersparen“, kündigte Ortsvorsitzende Brigitte Scharf deshalb gleich zu Beginn ihrer Ausführungen an. Vielmehr rückte sie die Kommunalwahlen im nächsten März in den Mittelpunkt, der ihr und dem gesamten Ortsverein ein wenig Sorgen bereiten. „Bereits zum Jahresbeginn hatten wir eine Klausur mit vielen Überlegungen in dieser Hinsicht“, so Scharf. „Ich will nicht verbergen, dass es äußerst schwierig ist, junge Leute für die SPD zu begeistern, die darüber hinaus noch ein großes Interesse an der Kommunalpolitik mitbringen.“
„Für die nächsten sechs Jahre sind Kommunalpolitiker zu wählen, die über unsere Geschicke, Wünsche und Ziele zu entscheiden haben“, stellte die Ortsvorsitzende fest. Mit flammenden Worten rief Scharf öffentlich dazu auf, bei der SPD mitzumachen. „Meldet euch doch, wenn ihr was umkrempeln wollt.“ Denn es sei sinnvoller mitzuarbeiten, als nur zu kritisieren.
Ihr Appell galt vor allem auch den jungen Familien vor Ort, die mitwirken sollen. „Schließlich bilden wir in unserer Stadt eine Gemeinschaft aus Jung und Alt“, so Scharf. „Da sollten alle Belange in die Waagschale geworfen werden.“ Denn gerade in den vergangenen Wochen habe die SPD gerade die Anliegen dieser jungen Familien aufgenommen. „Es wird sehr ernst genommen in Berlin, wenn es darum geht, finanziellen Ausgleich für Alleinerziehende und junge Familien zu schaffen.“
Nach Scharfs Worten reiche die Familienpolitik bis in den Stadtrat hinein. „Hier geht es doch darum, ausreichend Einrichtungen für Kinder zu schaffen und die Schule gut auszustatten.“ Persönlich sehe sie im Bereich der örtlichen Kinderspielplätze ein Manko. „Meines Erachtens reichen die Investitionen hier nicht aus“, stellte sie fest.
Verärgert ist die Vorsitzende über den Ausgang einer Aktion der SPD und der AsF im Rahmen des Ferienprogramms 2017. „Damals haben wir gemeinsam mit Kindern Zaunlatten bemalt, um einen Kinderspielplatz besser auszustatten“, stellte sie rückblickend fest. „Jetzt warten wir schon das zweite Jahr, dass dieser Zaun vom städtischen Bauhof aufgestellt wird.“ Doch Scharf betonte, dass dies keine Kritik an den Mitarbeitern des Bauhofs selbst sei. „Denn offensichtlich schafft man es dort nicht mehr, die anfallenden Arbeiten zeitgerecht zu erledigen.“
„Wir von der SPD wollen alle unter einen Hut bringen“, betonte Scharf. „Wir freuen uns deshalb über jeden Mitstreiter, der künftig bei der SPD im Stadtrat mitwirken möchte.“ Ein Wort verlor die Sprecherin noch über die Kreistagswahl, die ebenfalls im kommenden März stattfindet. „Ein wichtiger Einschnitt wird sein, dass der Kreistag anstatt aus 60 Sitzen nur noch aus 50 bestehen wird.“ Ein Grund hierfür seien die sinkenden Einwohnerzahlen im Kreis. „Besonders die SPD muss hier kämpfen, um Verluste zu vermeiden.“
Scharf sprach auch über eine „Partei ganz rechts von uns, die hier schon mit den Hufen scharrt.“ Das habe sie bereits auf Bezirksebene erlebt. „Auch dort hat diese Partei zwei Sitze erhalten - mehr möchte ich dazu nicht sagen.“ Bei dieser Thematik kochte die Ortsvorsitzende beinahe über. „Es wäre schon beschämend, wenn eine solche Gruppierung auch im Kreistag sitzen würde.“
Über die Arbeit im Stadtrat informierte Karlheinz Rottmann. Dabei nannte er vor allem die derzeitigen Baumaßnahmen der Stadt. Neben dem geplanten Bau der Schwimmhalle durch die Steinwald-Gastro Bau- und Betriebs GmbH nannte er die Erschließung des Baugebiets „Naabhöhe“ sowie den Umbau des Anwesens Bräugasse 23 zu einem „Bürgerhaus“. Als eine „sehr gute Einrichtung“ bezeichnete Rottmann die Schaffung einer Tagespflegeeinrichtung im Linkelanwesen in der Asylstraße.
Zur Aufstellungskonferenz zur Kommunalwahl 2020 wurden aus den Reihen des SPD-Ortsvereins folgende ordentliche Delegierte gewählt: Brigitte Scharf, Franz Bauer junior, Reinhold Kastner, Anton Hauer, Christine Trenner, Waltraud Gmeiner und Olga Lamm. Abschließend wies Brigitte Scharf auf einige interessante Termine hin. So findet unter anderem am 28. Juni der Zoiglabend in der Alten Schmiede statt und am 28. September feiert der Ortsverein in der Stadthalle sein 100-jähriges Bestehen.
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