Erbendorf
01.10.2018 - 12:15 Uhr

Jedes Kind ist „richtig“

Ein Vortrag im Kindergarten Regenbogen über das mitunter seltsame Verhalten von kleinen Kindern stößt auf großes Interesse bei Eltern und Erzieherinnen. Referentin Christa Gabel vom Institut für Frühpädagogik kennt sich aus.

Christa Gabel referiert im Evangelischen Kindergarten Regenbogen in Erbendorf. Bild: Roland Wellenhöfer
Christa Gabel referiert im Evangelischen Kindergarten Regenbogen in Erbendorf.

Eltern kennen das ständige Schwanken ihrer Sprösslinge im Kindergartenalter zwischen dem Wunsch nach Nähe und dem Drang Dinge zu entdecken. Für die Entwicklung eines Kindes sind diese beiden Grundbedürfnisse existentiell. Bei einer Vortragsveranstaltung im Evangelischen Kindergarten Regenbogen lernten Eltern und Erzieherinnen die Signale von Kindern zwischen drei und sechs Jahren richtig wahrzunehmen, sie zu deuten und angemessen darauf zu reagieren. Als Referentin konnte Kindergartenleiterin Brunhilde Minnich dazu Christa Gabel vom Institut für Frühpädagogik willkommen heißen.

Prävention ist günstiger als Therapie

"Je früher wir auf die emotionale Entwicklung von Kindern achten, desto stabiler ist die Gesundheit im Alter", sagte die Referentin. "Kinder, die in einem feinfühligen Beziehungsumfeld aufwachsen, haben bessere Chancen, zu psychisch-emotional starken Menschen heranzuwachsen ", so Gabel.

Wenn die Beziehungen zwischen Erziehern sowie Eltern und Kind "kontinuierlich und feinfühlig gestaltet werden, können sie die kindliche Entwicklung positiv mit beeinflussen". Mit ihrem Vortrag will Gabel Eltern und Erzieherinnen dafür sensibilisieren, "welche emotionalen Grundbedürfnisse Kinder im Kindergartenalter zeigen und in welchen Situationen sie welche Unterstützungsangebote brauchen".

Brücke schlagen zur eigenen Kindheit

„Feinfühligkeit bedeute die kindlichen Signale wahrzunehmen, sie richtig zu interpretieren, angemessen zu reagieren und stets zuverlässig zu sein“. Die Referentin bezog dabei immer wieder ihre eigenen Erkenntnisse aus ihrem beruflichen Erfahrungsschatz mit ein. So sei es sehr hilfreich, sich in das Kind hineinzuversetzen und versuchen die Welt aus den Augen des Kindes zu betrachten.

Kinder unterscheiden sich stark in ihrer Persönlichkeit und darin, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen, wie sie am liebsten ihre Zeit verbringen. Es wäre ein Fehler, ein Kind, das sich gerne draußen bewegt, ständig an den Basteltisch zwingen zu wollen. Jedes Kind ist „richtig“, wie es ist!

 
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