Erbendorf
14.04.2023 - 14:13 Uhr

Lastwagen mit Geschwindigkeitsrekord bei Erbendorf

Die Polizei kontrollierte auf der B 22 bei Erbendorf einen Lastwagen und staunte nicht schlecht: Unter anderem war die geladene Stahlrohrware völlig ungesichert. Und dann hatte der Fahrer noch einen unrühmlichen Rekord aufgestellt.

Die Polizei kontrollierte auf der B 22 bei Erbendorf einen Lastwagen. Symbolbild: Paul Zinken/dpa
Die Polizei kontrollierte auf der B 22 bei Erbendorf einen Lastwagen.

Ein 46-Jähriger bulgarischer Lastwagenfahrer hat an einer Kontrollstelle auf der B 22 bei Erbendorf am Dienstag einen „Geschwindigkeitsrekord“ aufgestellt, wie die Verkehrspolizei Weiden mitteilt. Gegen 10.50 Uhr lief der aus Thüringen kommende und nach Bulgarien fahrende Mann in der Kontrollstelle in Fahrtrichtung Weiden auf.

Zunächst stellten die beiden Polizistinnen fest, dass die Ladung, bestehend aus 1000 Kilogramm Stahlrohrware auf dem „Curtainsider“ (Sattelauflieger mit einer seitlichen Plane), vollkommen ungesichert auf der Ladefläche transportiert wurde. „Ungesicherte Ladung kann selbst bei normalem Fahrbetrieb nicht nur von der Ladefläche fallen, sondern beeinflusst auch die Fahrdynamik sowie den Bremsweg. Im schlimmsten Fall, beispielsweise bei einer Ausweichbewegung, kann es zum Umkippen des Aufliegers kommen“, schreibt dazu Hauptkommissar Markus Feistel. Außerdem transportierte der Fahrer im Staufach der Sattelzugmaschine ungesichert eine Gasflasche mit aufgeschraubtem Kochfeld. Derartige Gaskocher führen viele Lkw-Fahrer mit sich, um während ihrer Pausen Getränke und Speisen zu wärmen. „Normalerweise müssen diese Flaschen mit einem Ventilschutz versehen und auch gesichert sein“, erklärt Feistel. Bei einem eventuellen Umfallen werde so verhindert, dass das Entnahmeventil bricht beziehungsweise Risse bekommt und dadurch Gas ausströmen kann. In der Vergangenheit sei es dadurch in einzelnen Fällen zu Explosionen mit tödlichem Ausgang gekommen.

Beim Auslesen des digitalen Kontrollgerätes, das wichtige Informationen wie die Lenk- und Ruhezeiten oder Geschwindigkeiten und Daten über das Fahrzeug speichert, konnten die Beamtinnen zudem Geschwindigkeitsüberschreitungen feststellen. Der 47-Jährige war stellenweise mit bis zu 107 km/h, anstatt der erlaubten 60 km/h, auf der B 22 unterwegs. Auch dazu liefert der Hauptkommissar eine Erläuterung: „Überhöhte Geschwindigkeit zählt immer noch zu den Hauptunfallursachen und belastet nicht nur das Material des Fahrzeugs und den Asphalt, sondern beeinflusst auch deutlich den Bremsweg.“ Den Fahrer erwarten nun ein Bußgeld in Höhe von 838,50 Euro, drei Punkte im Fahreignungsregister und ein Monat Fahrverbot.

Oberpfalz18.04.2023
 
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