Anfang August wurde die 17. neue Ausstellung der Reihe mit Werken von Künstlerinnen und Künstlern mit Multipler Sklerose (MS) eröffnet, ein Künstler ist nicht an MS erkrankt, wie es in einer Mitteilung heißt. Die diesjährige Präsentation ist demnach ein Abschied: Ausstellungsinitiatorin und -macherin Susanne Kempf entschied sich vor einigen Monaten, dass mit dem Ende des 17. Ausstellungsjahres auch die Reihe beendet sein wird. Sie werde künftig in unregelmäßigen Abständen Einzelausstellungen oder gemeinsame Präsentationen anbieten. Die Konzentration auf das Thema „MS und Kunst“ werde eingestellt. „Man soll aufhören, wenn es noch schön ist und Menschen Interesse zeigen", teilt Susanne Kempf mit. "Ich möchte es nicht erleben, dass irgendjemand das Gefühl hat, dass das Thema zu weit ausgereizt wurde." Seit 2008 zeigt sie jährlich eine neue Ausstellung der von ihr entwickelten Reihe „Voilà! Denken. Fühlen. Malen.“ mit Werken von Künstlern, die wie sie an Multipler Sklerose erkrankt sind. Die Coronapandemie habe diese geöffnet: In den vergangenen beiden Jahren konnten auch Künstler ohne MS-Erkrankung ihre Arbeiten unter dem erweiterten Titel „Voilà! Denken. Fühlen. Malen.“ zeigen.
Die von MS betroffenen Künstler seien bei der Ausstellung nicht in der Rolle als Medizin- oder Hilfsmittel-Konsumenten gewesen, sondern hätten die aktive Rolle übernommen. Sie hätten ihren Umgang mit der Krankheit gezeigt, aus der Krankheit heraus agiert und andere motiviert, mit einer speziellen Situation in besonderer Weise umzugehen. Zwischen 2008 und 2024 wurden laut Mitteilung rund 1000 Bilder von etwa 300 Künstlern gezeigt. „Man muss lernen, die Multiple Sklerose zu akzeptieren und damit umzugehen – und das gilt auch für Angehörige, Freunde oder Kollegen“, wird Susanne Kempf zitiert. Heuer zeigen neben ihr Ellen Graf aus Andernach, Gabriele Scharfenberger aus Dresden, Ulrike Lautenschlager aus Pirk und Hans Yberle aus Pattershofen bei Kastl ihre Arbeiten.
Staatsminister Albert Füracker war als Schirmherr bei der Eröffnung ebenfalls vor Ort. "Die Ausstellung ,Voilà! Denken. Fühlen. Malen‘ ist nicht nur eine beeindruckende künstlerische Darbietung, sondern auch ein starkes Zeichen der Solidarität und des Bewusstseins für Menschen mit Multipler Sklerose", wird er zitiert. Durch die Präsentation von Werken talentierter Künstler werde deren kreative Kraft sowie die Bedeutung von Kunst als Ausdruck von Gefühlen und Gedanken deutlich. Kooperationspartner der Weidener Künstlerin ist das Sozialteam. Dessen Geschäftsführer Dr. Christian Weiß betonte die Alternativlosigkeit von Vielfalt und Inklusion. Künstler und Künstlerinnen stellten mit der Kunst und dem damit verbundenen Engagement nicht ihre Erkrankung in den Mittelpunkt, sondern die Kreativität ihrer Arbeit. Bei der Eröffnung zeigte Ching, ein junger Azubi aus Laos der BHS Corrugated in Weiherhammer, einen Tanz aus seiner Heimat. Die Ausstellung kann täglich ab 11 Uhr im Aribo-Hotel besucht werden.
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