Am Pfingstsamstag begann bei strahlendem Sonnenschein rund um die katholische Pfarrkirche die Nacht der offenen Kirchen. Das herrliche Wetter sorgte dafür, dass auch noch zu später Stunde viele Gäste zwischen der Lorettokapelle und der Pfarrkirche unterwegs waren.
Mit einem festlichen Gottesdienst wurde um 18 Uhr die Veranstaltung, die der Pfarrgemeinderat und der Orgelbauverein vorbereitet hatten, eröffnet. Der katholische Kirchenchor unter der Leitung von Stefanie Rüger führte die Dankmesse von Josef Gruber auf. Fast schon eine mystische Stimmung zauberten die Sängerinnen und Sänger beim Gesang „Ave verum“ von Edward Elgar ins Kirchenschiff.
Kirche in einem "Tief"
Pfarrer Martin Besold sagte, dass man ein neues Pfingsten benötige. Denn die Kirche sei gerade im „Tief“ und in der Gefahr, sich zurückzuziehen. Er ermutigte die Gottesdienstbesucher, einmal in sich zu gehen und nach Erfahrungen des Glaubens umzuschauen. Für den Seelsorger sind es die Gläubigen, die die Kirche aus dem Tief holen können. Die Kirche und somit alle bräuchten den Heiligen Geist, deswegen sei es wichtig, die Eucharistie miteinander zu feiern. Denn dabei werde der Heilige Geist über die Gaben von Brot und Wein herabgerufen, damit sie Leib und Blut Jesu Christi werden. Zugleich solle der Heilige Geist die Menschen selber wandeln, und damit auch das Herz der Gläubigen.
Nach dem Gottesdienst standen weitere Attraktionen auf dem Programm: Während des ganzen Abends konnten Interessierte den Kirchturm besteigen und der Blick über die Steinwaldregion hoch oben entlohnte den mühsamen Aufstieg. Bei dem geht es an den sieben Glocken vorbei, die sonst nur weit über der Stadt zu hören sind – an diesem Abend konnten sie hautnah besichtigt werden.
Tanz ums Kreuz
Die Gruppe "Meditativer Tanz" wagte zu späterer Stunde einen Tanz um das Kreuz, dazu waren auch die Besucherinnen und Besucher eingeladen. Kirchenmusiker Holger Popp bot zwei Baustellenbesichtigungen auf der Empore an. Vieles der wichtigen Arbeiten sei schon erledigt. In den nächsten Wochen folge nun der Abschluss durch die Kirchenmaler und Elektriker. Die Arbeiten hätten sich ziemlich in die Länge gezogen. Popp berichtete bei der Führung, dass es auch daran lag, dass Teile nicht lieferbar oder auch die Firmen durch viele Aufträge stark ausgelastet gewesen seien. Ende Juni müsse nun alles fertig sein, denn die Orgelmanufactur Vleugels beginne dann mit der Anlieferung der Orgel.
Zum aktuellen Stand der Orgel hatte Popp eine Schautafel vorbereitet. Er erklärte, was derzeit noch am Instrument getan werden muss. Er äußerte sich zuversichtlich, dass am 17. September die Orgelweihe stattfinden kann.
Bevor am späten Abend die Veranstaltung zu Ende ging, entzündete Pfarrer Besold im Kirchenpark das Pfingstfeuer. Den passenden Abschluss der Nacht der offenen Kirchen bildete die Heilig-Geist-Andacht in der Pfarrkirche. Die Gruppe „Miteinand“ hatte die Andacht vorbereitet und gestaltet. Passende Pfingstlieder wurden mit Gitarre, Querflöte und dem Gesang der Gruppe vorgetragen.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
- geht auf einen Kirchenbau zwischen 1391 und 1416 zurück
- Kirchenbau um 1470 beschädigt
- Kirche immer wieder durch Brände in den Jahren 1568, 1676, 1771 und 1796 zerstört
- Frühjahr 1773 wird die Kirche wieder aufgebaut und um zwei Fensterachsen nach Westen verlängert
- nach Brand 1796 muss die Kirche erneut instandgesetzt werden
- September 1799 Segnung der Pfarrkirche
- Mai 1865 Errichtung eines neuen Turmes
- seit Mai 1663 galt für die Kirche das sogenannte Simultaneum
- 1919 Ende des Simultaneums, Juli 1923 letzter evangelischer Gottesdienst in der Kirche; Beginn der Bauarbeiten zur Verlängerung der Kirche
- nach Beendigung und Renovierung der Kirche im Oktober 1923 eröffnet
- Quelle: www.pfarrei-erbendorf.de
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