An der Südseite der Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt, gleich beim Kirchturm, hat sich in den letzten Monaten eine Turmfalkenfamilie eingenistet. Eine geschützte Nische zwischen Kamin und Altarraum ist ihr Domizil. Nachdem die fünf Jungen geschlüpft waren und auf eigenen Beinen stehen konnten, wollten die Kleinen das Fliegen üben.
Ihre Neugier war mitunter problematisch. Denn die gut sechs Meter Richtung Erde schafften sie. Nur zurück ins Nest zu kommen, war schwierig. Die Kolpingfamilie und Mesnerin Pauline Klöble halfen (wir berichteten). Das „Spiel“ ging einige Tage so. Edi Bauer, der in der Nachbarschaft der Kirche wohnt, sieht seitdem immer wieder mal nach dem Rechten. Ab und zu landete ein Falke wieder unten – Bauer sammelte ihn wieder ein. Doch am Montagmorgen bemerkte Edi Bauer, dass ein Falke im Regenabflusskasten zwischen Chorbau und Kirchturm feststeckte. Als altgedienter Feuerwehrmann wusste er, was er zu tun hatte. Er rief Alexander Donenko, Kassenverwalter der Stadt und aktiver Feuerwehrmann, im Rathaus an. Der kam auch gleich höchstpersönlich mit der Drehleiter.
Gemeinsam fuhren sie im Hängekorb nach oben, um den kleinen Greifvogel in gut neun Metern Höhe aus seiner misslichen Lage zu befreien. „Behutsam griff ich unterhalb des Vogels in den Abflusskasten und hob ihn vorsichtig in die Höhe“, erinnerte sich Donenko. „Er war, wohl unter Einfluss eines Schocks, ganz friedlich“, erzählte der Retter weiter. „Kaum hatte ich die Hand, auf der der Falke ganz ruhig saß, aus dem Kasten heraus, schwang er seine Flügel und flog fort.“
„Der Kleine hat die ganze Aktion ganz gut weggesteckt“, ist sich Alexander Donenko sicher. Vier der ursprünglich fünf Jungvögel fühlen sich rund um den Kirchturm sichtlich wohl. Sie sonnen sich auf den umliegenden Dächern oder sitzen auf dem Turm-Umgangsgelände und betreiben sorgfältige Gefiederpflege.
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