Kräuterführerin Regina Herrmann erklärte die Wirkweise beim Verräuchern von heimischen Wild- und Gartenkräutern. Beim Kursangebot von Oberpfalz-Medien erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über Vorgehensweise und Rituale im Jahreskreis. „Räuchern kann wohltuend und heilsam vor allem auf der geistigen und emotionalen Ebene wirken“, betonte die Kräuterexpertin. Werde im Haus zum Beispiel viel gestritten oder passierten Unglücke, so könnten diese Räume durch Räucherrituale mit passenden Kräutern, die harmonisierend wirken, positiv beeinflusst werden. Viele kennen das Räuchern mit Weihrauch bei Gottesdiensten oder Räucherstäbchen bei Meditationen und Entspannungsübungen. Die verwendeten Kräuter können dabei reinigend, schützend oder/und segnend wirken.
Besondere Bedeutung habe das Räuchern vor allem in den kühlen, windigen und nebeligen Jahreszeiten Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Typische Tage seien die Raunächte, die Walpurgisnacht sowie die Sommer- beziehungsweise Wintersonnwende ebenso wie Frühlings- und Herbstbeginn. Anfang November um Allerheiligen und Allerseelen wird beim Räuchern der Toten gedacht. Diese Rituale hätten wertvolle Bedeutungen und je nach Anlass kämen verschiedene Pflanzen zum Einsatz.
Die Vorgehensweise erklärte Regina Herrmann anschaulich und verständlich: Eine Tonschale wird mit feinem Sand befüllt, darauf die Räucherkohle gelegt und entzündet. Wenn diese gut glimmt, werden die am besten selbstgesammelten Kräuter und Harze daraufgelegt; mit der Schale solle man von Zimmer zu Zimmer gehen. Kräuter oder fertige Räuchermischungen gebe es auch zu kaufen. „Beim Räuchern muss unbedingt gut durchgelüftet werden, damit Negatives gehen und ziehen kann.“
Es bestehe auch die Möglichkeit individueller Personenräucherungen (außer bei Kleinkindern, Schwangeren, Asthmatikern und Epileptikern). Die passenden Kräuter hat die Expertin im Anschluss erklärt. Bekannte Heilkräuter wie Engelwurz, Holunder, Johanniskraut, Lavendel, Rose, Salbei, Schafgarbe, Thymian und Wacholder kommen dabei ebenso zum Einsatz wie Fichten- und Kiefernharz. Je nach Pflanze werden entweder die Wurzel, die Blüte, die Triebspitzen oder die Blätter in getrocknetem Zustand verwendet. Die Kursteilnehmer konnten sich ihre persönliche Kräutermischung zusammenstellen. Gerne wurde u.a. Wacholder mitgenommen, da dieser reinigend und keimtötend wirkt und gerade in der Erkältungszeit geeignet ist, um nach Krankheit aus Zimmer oder Haus auszuräuchern.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.