Erbendorf
03.02.2021 - 12:09 Uhr

Pfarrer Martin Besold spendet den Gläubigen in Erbendorf einen Blasius-Sammelsegen

Zum letzten Mal erstrahlte beim Gottesdienst zum Fest der "Darstellung des Herrn" in der Pfarrkirche Erbendorf der Christbaum. Traditionell wurden die Kerzen geweiht. Nur auf den persönlichen Blasius-Segen mussten die Gläubigen verzichten.

Den traditionellen Blasius-Segen in diesem Jahr durch Pfarrer Martin Besold gab es coronabedingt nur als Sammelsegen. Mit auf dem Bild (am Altar hinten von rechts) Diakon Martin Schraml und Pfarrvikar Dr. Linus Chukwudi Nwankwo. Bild: njn
Den traditionellen Blasius-Segen in diesem Jahr durch Pfarrer Martin Besold gab es coronabedingt nur als Sammelsegen. Mit auf dem Bild (am Altar hinten von rechts) Diakon Martin Schraml und Pfarrvikar Dr. Linus Chukwudi Nwankwo.

Nur die Osterkerze und der beleuchtete Christbaum erhellten beim Gottesdienst zu Mariä Lichtmess, dem Fest der Darstellung des Herrn, zum Einzug des liturgischen Dienstes die Pfarrkirche. "Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen", mit diesem Gedanken von Konfuzius begrüßte Pfarrer Martin Besold die Gottesdienstbesucher. Unter Einhaltung der geltenden Corona-Regeln dürfen maximal 80 Personen in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Die maximale Anzahl wurde jedoch nicht ganz erreicht. Aktuell gilt auch hier eine FFP2-Maskenpflicht.

Pfarrer Martin Besolds Blasius-Segen ist auch auf Youtube zu sehen

Idee der heiligen Erstgeburt

Vor dem Altar waren viele Kerzen rund um das Jesus-Kind drapiert. Mit den Worten "Gott, du bist das wahre Licht, das die Welt mit seinem Glanz hell macht", segnete Pfarrer Besold diese. In seiner Predigt ging er auf die Darstellung des Herrn an diesem Tag ein. "Es ist eine faszinierende Erzählung, die Darstellung des Herrn im Tempel von Jerusalem", stellte Besold fest. "Gott tritt in diesem kleinen Kind Jesus aus Nazareth voll und ganz in die Menschheit ein."

Denn im alten Israel war der 40. Tag nach der Geburt wichtig. "Da stand ein Opfer an, das zur Reinigung der Mutter gedacht war und darüber hinaus musste das erstgeborene Kind 'ausgelöst' werden", erklärte er. "Dahinter stand die Idee, dass die Erstgeburt heilig ist und zu Gott gehört."

"Es geht auch um das Heil, dem inneren Menschen, die Seele, und dass ist mehr als die Gesundheit."

Pfarrer Martin Besold

Maria und Josef erinnern sich als gläubige Juden an diesen alten Brauch und bringen Jesu in den Tempel, wo er auf einen weisen Menschen trifft. "Der alte Simeon und Hanna entdecken in ihm Gott den Herrn, gleichsam als Licht der Welt", sagte der Pfarrer. "Der Evangelist Lukas war ein Meister der Erzählung." Denn mit dem Lobpreis des Simeon deutete er dieses Geschehen der Darstellung Jesu im Tempel an. "Schon in früherer Zeit gehörte deshalb dieses Gebet des Simeon zum kirchlichen Gebetsschatz", betonte Besold. "Priester und Ordensleute beten es als Nachtgebet bis heute."

Die Darstellung des Herrn biete uns heute Anknüpfungspunkte für unser christliches Leben. "Wir müssen Jesus als das Licht sehen und uns an ihm orientieren, einfühlsam und empfindlich sein und bleiben für das Leid anderer. Dann strahlen wir vielleicht ein wenig von dem Licht aus, das uns Gott in Jesus Christus schenkt."

In den Fürbitten wurde unter anderem auch für alle gebetet, die von der Corona-Pandemie in ihrem Lebenskonzept erschüttert werden und nach Licht in ihrem Leben suchen. Den Festgottesdienst nahm Pfarrer Besold auch zum Anlass, am Vortrag des Namenstages des Heiligen Blasius den Blasius-Segen zu spenden. Er erinnerte dabei an den Heiligen, der Arzt und später Bischof von Sebaste in der heutigen Türkei war. Er starb im Jahr 316 als Märtyrer. Der Geistliche ging auch auf die bekannteste Erzählung ein, nach der Blasius während seiner Gefangenschaft einen jungen Mann das Leben rettete, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. "So schützt sein Segen uns vor Halskrankheiten."

Segen für das Wohlergehen

Besold betonte ebenfalls, dass die Gläubigen den Blasius-Segen nicht nur auf Halskrankheiten beschränken sollten. "Es geht vielmehr um das Wohlergehen des ganzen Menschen." Denn der Segensspruch laute: "Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil." Dabei gehe es nach Besold nicht nur um Gesundheit. "Es geht auch um das Heil, dem inneren Menschen, die Seele, und dass ist mehr als die Gesundheit." Coronabedingt mussten in diesem Jahr die Gläubigen auf den Einzelsegen verzichten. Dafür spendete Pfarrer Besold den Sammelsegen.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von einem Ensemble des Kirchenchors unter der Leitung von Stefanie Rüger und Organist Holger Popp.

Erbendorf01.02.2021
 
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