Erbendorf
19.01.2021 - 17:09 Uhr

Schule in Erbendorf für die digitale Zukunft gerüstet

In Sachen Digitalisierung sind die Lehrer an der Grund- und Mittelschule Erbendorf mit Leidenschaft dabei. Schulleitung, Elternbeirat und Träger haben an einen Strang gezogen, und dank einer Förderung die Einrichtung optimal ausgestattet.

Voll digitalisiert ist jetzt die Grund- und Mittelschule Erbendorf. Das war nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, dem Sachaufwandsträger und dem Freistaat möglich. Auf dem Bild (von links) IT-Berater Siegfried Dötterl, Fachlehrerin Veronika Dostler-Oswald, Bürgermeister Johannes Reger und Rektorin Sabine Graser. Bild: JOCHEN NEUMANN 
ERBENDORF
Voll digitalisiert ist jetzt die Grund- und Mittelschule Erbendorf. Das war nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, dem Sachaufwandsträger und dem Freistaat möglich. Auf dem Bild (von links) IT-Berater Siegfried Dötterl, Fachlehrerin Veronika Dostler-Oswald, Bürgermeister Johannes Reger und Rektorin Sabine Graser.

Digital läuft es an der Grund- und Mittelschule bestens. „Bereits lange vor Corona, im Juni 2019, haben wir damit begonnen, die Schule technisch so aufzustellen, dass wir in der Lage sind, den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden“, blickte Rektorin Sabine Graser zurück.

In Zusammenarbeit mit der Schulleitung, den Systembetreuern und IT-Fachlehrern Veronika Dostler-Oswald und Norbert Herrmann, dem externen IT-Berater Siegfried Dötterl und nicht zuletzt der Stadt Erbendorf als Träger wurde ein Konzept mit dem Einsatz von digitalen Systemen im Unterricht entwickelt, welches auch den Herausforderungen des Distanzunterrichts während der Corona-Pandemie gerecht wird. „Damit ist eine neue Art von Unterricht möglich, bei dem wir flexibel sind und die Anforderungen sehr einfach angepasst werden können“, so Rektorin Graser. Grundlage war nach ihren Worten ein Leitfaden des Kultusministeriums, an dem sich orientiert und auf die Schule passend umgesetzt wurde.

IT-Berater Siegfried Dötterl wies darauf hin, dass das komplette System der Schule, die Server-Umgebung, die Computersysteme und die Infrastruktur erneuert oder angepasst wurde. „Durch die Beschaffung von Hochleistungsservern und schnellen Endgeräten konnten wir so zukunftsorientierte Komplettsysteme integrieren. „Eine WLAN-Anbindung ist im gesamten Schulkomplex eingerichtet“, so Dötterl. „Dadurch ist es möglich, dass jeder Schüler und jeder Lehrer sowohl mit schulinternen Geräten als auch mit eigenen Geräten ins Netz eingebunden werden kann.“ Aber auch die einzelnen Klassenzimmer und Fachräume wurden angepasst. Dazu gehören digitale interaktive Multitouchdisplays, Dokumentenkameras und Lehrer-Arbeitsplätze ausgerüstet. „Wichtig war uns, dass die Inhalte aus dem Netz gefiltert werden können und die Schüler auf nicht gewünschte Internet-Inhalte keinen Zugriff erhalten.“

Gut ausgerüstet ist die Grund- und Mittelschule auch für den Anschluss ans weltweite Netz. „Für den Internet-Zugang nutzen wir Kabel-Internet mit 250 Mbit und Glasfaser (LWL) mit 1000 Mbit.“ Dötterl wies darauf hin, dass diese Zugänge so ins Schulnetz eingebunden sind, dass bei einem Ausfall der Telekom oder bei Vodafon kurzfristig auf das andere gewechselt werden kann.

Top aufgestellt ist die Schule auch bei der Sicherheit. „Für das Internet haben wir neueste Firewall-Technik mit Filterfunktionen im Einsatz“, so der IT-Fachmann. Darüber hinaus wurden die internen Geräte in logische Bereiche getrennt, um die Verwaltung zu vereinfachen. Dötterl nannte dabei die einzelnen Bereiche Schüler, Lehrer, Gäste und systemrelevante Geräte.

Rektorin Sabine Graser ging auf den Distanzunterricht ein. „Wir setzen nicht nur auf die Bayerische Internetplattform Mebis und E-Mail“, erklärte sie. „Wir haben auch eine schulinterne Cloudlösung implementiert, auf die sowohl Lehrer als auch Schüler mit einfachsten Mitteln Zugriff haben.“ Lehrkräfte und Schüler haben die Möglichkeit, Dokumente zwischen Schule und Heimarbeitsplatz auszutauschen. „So ist die Arbeit sowohl intern als auch extern möglich.“

„Unsere Videokonferenzsysteme laufen auf schuleigenen Servern“, fügte Graser hinzu. „Bei Bedarf kann die Schule über einen Zugang über die Server des Landkreises diese ergänzen.“ Die Rektorin erwähnte dabei lobend Studienrat Norbert Herrmann, der bei der Einrichtung dieser Systeme federführend war und als Informationstechnologischer Berater im Rahmen des Programms „Digitale Bildung“ die Schulämter in Tirschenreuth, Neustadt/WN und Weiden betreut.

„Mit all der Hard- und Software kann die Ausgestaltung des Distanzunterrichts störungsfrei und passgenau an den Bedarf der einzelnen Jahrgangsstufen und Altersgruppen orientiert werden“, so Graser. Wie das funktioniert, erklärte sie. „Im Bereich der Mittelschule werden alle Klassen über Videokonferenzunterricht sowie Arbeitsaufträge zum selbständigen Arbeiten unterrichtet.“ Im Bereich der Grundschule werde dabei vielfach auch die direkte Arbeit mit Schulbuch und Arbeitsheft eingebunden. „Dabei erfolgt die Bereitstellung der Arbeitsmaterialien sowohl digital als auch analog. „Das heißt, die Arbeitsmaterialien können auch in der Schule abgeholt werden.“ Um für den Distanzunterricht Engpässe in der Hardwareausstattung zu minimieren, können für die digitale Arbeit zuhause bei Bedarf Leihgeräte ausgegeben werden“, so die Rektorin.

Positiv bewertete Graser die Tatsache, dass die Eltern der Schüler mit eingebunden sind und stets ein Austausch erfolgt. Auch die schulische Notbetreuung bis zum regulären Unterrichtsende ist bestens an der Grund- und Mittelschule gewährleistet. „Die Lehrkräfte werden von den Mitarbeitern der offenen Ganztagsschule unterstützt, an die sich nahtlos die Betreuung durch den städtischen Kinderhort im Hause anschließt“, so Graser. „Damit steht ein umfangreiches Betreuungsangebot zur Verfügung.“

Respekt und Anerkennung zollte der externe IT-Berater Siegfried Dötterl der Schulleitung und dem Lehrerkollegium. „Sie sind alle bei der Digitalisierung leidenschaftlich mit dabei.“ Für ihn sind die Investitionen in die Hard- und Software Goldwert. „Die Schule hat jetzt eine einheitliche Ausstattung und somit keinen Stress mehr.“ Zudem sei die Schule bei den Geräten auf dem modernsten Stand für die nächsten fünf bis zehn Jahre. Dötterl bezeichnete die Grund- und Mittelschule in Sachen Digitalisierung als überaus Vorbildlich.

„Diese perfekte Infrastruktur zu implementieren war nur dank der großartigen Unterstützung von Bürgermeister Johannes Reger und dem Freistaat Bayern möglich“, so Graser. Reger stellte abschließend fest, dass die Grund- und Mittelschule Digital auf dem neuesten Stand sei. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 190 000 Euro und werden zu 90 Prozent durch den Freistaat gefördert.“

Erbendorf15.12.2020
 
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