Mit dem Flugzeug begaben sich die Gläubigen unter der geistlichen Leitung von Stadtpfarrer Martin Besold und Gemeindereferentin Roswitha Heining nach Israel. Während ihrer neuntägigen Reise konnten sie dabei Orte aus der Bibel hautnah erleben. So wurde beispielsweise auf dem Berg der Seligpreisung mit Pfarrer Besold eine heilige Messe gefeiert, mit wunderbarem Ausblick auf den See Genezareth. Die Fahrt in den Norden zur Jordan-Quelle Banjas brachte Eindrücke über die Landwirtschaft in der Region.
Im biblischen Caesarea Philippi, wo Petrus das Messias-Bekenntnis ablegte, entspringt eine von drei Jordan-Quellen. Alle waren überrascht, wie wild der Fluss gleich zu Beginn fließt und wie viel Wasser er hat.
Besonders auf dem See Genezareth fühlten sich die Pilger bei einer Bootsfahrt Jesu sehr nahe. So war es kein Wunder, dass sich manche Bibelstellen auf einmal gedanklich mit Leben füllten. In Kafarnaum, der Stadt, wo Jesus sich lange aufhielt, wurden die Ruinen vom Haus des Petrus und eine gut erhaltene Synagoge aus dem 4. Jahrhundert bestaunt. In Tabgha, dem Ort der Brotvermehrung, wurden Mosaiken aus der byzantinischen Zeit bewundert, darunter das Motiv mit den zwei Fischen und vier Broten. Das fehlende fünfte Brot liegt für den Künstler auf dem Altar.
Weiter ging es nach Nazareth in die Verkündigungs-Basilika – dem Ort, wo der Engel Maria die frohe Botschaft brachte. Wie das Leben zur Zeit Jesu war, konnten die Erbendorfer hautnah in Nazareth-Village, einem Freilichtmuseum, erleben. Akteure zeigten, wie ein Zimmermann seine Arbeit verrichtete, ein Hirte eine Schafherde betreute und Frauen Schafwolle weiterverarbeiteten.
Der Berg Tabor ragt weit in die Landschaft hinein und ist durch seine runde Gestalt sofort erkennbar. An dem Ort der Verklärung Jesu steht natürlich eine Kirche mit bildlicher Darstellung. Durch das fruchtbare Jordan-Tal ging die Fahrt der Pilger nach Jericho und an die Taufstelle Jesu am Jordan.
Der Panoramablick auf Jerusalem vom Ölberg her kommend, war für die Pilgergruppe besonders überwältigend. Die Unterkunft lag direkt an der Altstadt, so dass auch am Abend noch ein Spaziergang in den Basar und zur Grabeskirche möglich war. Die Führung durch die christlichen Stätten in Jerusalem begann am Ölberg. In der Kirche „Dominus flevit“ (Der Herr weint) feierte die Gruppe die heilige Messe mit Blick auf den Tempelberg und die Grabeskirche.
Von dort wanderte die Gruppe am jüdischen Friedhof vorbei zur Kirche der Nationen, der "Verrats-Kirche". Für alle war es ergreifend, dass die Erbendorfer ganz alleine ohne andere Gruppen in der Kirche verweilen konnten. Mit dem Lied “Bleibet hier und wachet mit mir“ wurde die Stimmung wiedergegeben.
Im Garten Gethsemane bestaunten die Pilger die gut 2000 Jahre alten Ölbäume, aus denen immer wieder neue Triebe hervorwachsen. Durch das Kidrontal ging es hinauf nach Jerusalem und hinein in die Stadt zur Kirche St. Anna. Die Kreuzfahrerkirche hat eine wunderbare Akkustik, die auch von den Erbendorfern erprobt wurde, zumal auch einige Kirchenchorsänger unter den Pilgern waren.
In Qumran, dem Fundort zahlreicher Schriftrollen, wurde das Leben der Essener durch die Ausgrabungen und einen erläuternden Film lebendig. Bei so vielen Eindrücken war der Reisegruppe auch ein Erholungstag am Toten Meehr gegönnt. Das Bad in dem salzhaltigen Wasser ließ sich keiner entgehen. Viele rieben sich mit dem mineralhaltigen Schlamm ein zur Gesundung der Haut. Glaubt man dem Reiseführer Salah, dann macht das Bad im Toten Meer um zehn Jahre jünger.
In einer Grotte in den Hirtenfeldern von Betlehem feierten die Wallfahrer mit Pfarrer Besold eine Pilgermesse mit weihnachtlich anmutenden Texten und Liedern. Höhepunkt war der Besuch in der Geburtskirche. Nicht fehlen durfte der Besuch an der Klagemauer in Jerusalem und ein Treffen mit Pater Matthias Karl, einem Oberpfälzer Benediktiner, der seit 13 Jahren in Israel lebt und in Erbendorf zur Vorbereitung der Fahrt einen Vortrag gehalten hatte.
In Ein Karem, dem Wohnort der Elisabeth und des Zacharias, wurde beim Abschlussgottesdienst des Besuchs der Maria bei Elisabeth gedacht und das Magnificat angestimmt. Der Dank für die Erlebnisse im Heiligen Land stand bei dieser Messfeier im Vordergrund. Bevor es mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland ging, war noch Zeit für einen kurzen Abstecher nach Jaffo, einem alten Hafen, heute ein Ortsteil von Tel Aviv. Müde, aber voll schöner Eindrücke und gestärkt im Glauben kam die Gruppe zurück in die Heimat.
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