Familie, Freunde und Bekannte nahmen am Dienstag in der Stadtpfarrkirche Tirschenreuth Abschied von Manuela Wienand. Geboren am 1. November 1968 in Erbendorf wuchs sie auch hier auf und besuchte die Schule. Nach der Mittleren Reife an der Realschule Kemnath erlernte Wienand den Beruf der Bürokauffrau. Es folgte die Fortbildung zur Betriebswirtin. Im Januar 1992 erblickte ihr Sohn Kai das Licht der Welt.
Viele Jahre Berichterstatterin
Seit vielen Jahren war sie den Leserinnen und Lesern des "NT" als freie Berichterstatterin bekannt. Trauer und Bestürzung löste der Tod von Manuela Wienand auch in der Erbendorf/Kemnath-Redaktion aus. Unter dem Kürzel (wmi) bildete sie ab 2003 das Erbendorfer Stadtleben in ihren Artikeln ab: Mit Berichten von Spendenübergaben und Geburtstagen, über Jahreshauptversammlungen und Faschingsfeiern, über Ferienprogramme sowie kirchliche und weltliche Veranstaltungen bereicherte sie jahrelang die Lokalausgabe. Von 2010 an arbeitete sie als Verwaltungsangestellte bei der Caritas in Erbendorf. Mit großem Engagement war sie für ihre Bewohnerinnen und Bewohner da, auch und vor allem in der Coronazeit. Ihren Lebensmittelpunkt hatte sie seit ihrer Hochzeit mit Dieter Busl in Tirschenreuth. Seit ihrem zehnten Lebensjahr war Manuela Wienand Mitglied beim Spielmannszug Erbendorf. "Dies war mehr als nur Freizeit, es war für sie Familie", sagte Stadtpfarrer Georg Flierl beim Requiem.
Bekannt für ihren ausgeprägten Gerechtigkeitssinn scheute sie nie ein offenes Wort, eckte auch oft an. Nun verstarb sie vergangene Woche unerwartet an Herzversagen. Für den Spielmannszug Erbendorf nahm Kurt Schraml Abschied. "Für manche ist Musik nur Hintergrundbeschallung. Für mich spielt Musik eine wichtige Rolle in meinem Leben, da sie es vermag mich in andere Welten zu beamen, wenn diese unerträglich wird", zitierte er einen Spruch von Manuela Wienand. "Musik war ihr Leben. Danke, dass wir dich haben durften", betonte Schraml. Er erinnerte an ihre Herzlichkeit: "Eine ganz besondere Frau, die immer ein offenes Ohr hatte."
"Immer ein Ja"
Für ihre Verdienste im Spielmannszug, unter anderen war sie lange Jahre Stabführerin in Erbendorf, erhielt sie die silberne Ehrennadel des Nordbayerischen Musikbundes. Vom Patenverein Grafenwöhr sprach Christina Eibel. Seit Jahrzehnten befreundet, durch Patenschaft verbunden. Noch vor wenigen Tagen planten sie ein gemeinsames Konzert. Eibel erinnerte an gemeinsame Auftritte wie die Zapfenstreich-Serenade. "Es gab nie ein Nein, kein Vielleicht. Es war immer ein Ja, wenn man dich um Hilfe bat", sagte Eibel.
Nun hat Manuela Wienand die Lebensbühne verlassen. "Es gibt keine Zugabe mehr. Danke, dass es dich gegeben hat", schloss Eibel. Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt in Erbendorf statt.
Im Jahr 2014 übergab Manuela Wienand das Amt der Stabführerin beim Spielmannszug in jüngere Hände
„Musik war ihr Leben. Danke, dass wir dich haben durften.“
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